Bochum/Hattingen. Der Winter im Einzugsgebiet der Ruhr Bochum war zu warm und zu nass. Auch in Hattingen war der Wasserpegel überdurchschnittlich hoch.

Zu nass und warm: Das waren die Wintermonate im Einzugsgebiet der Ruhr.

Wie der Ruhrverband mitteilt, belegt der Winter 2021/2022 mit durchschnittlich 3,4 Grad Rang sieben der wärmsten Winter seit 1881, außerdem war er der neunte zu warme Winter in Folge.

Außerdem gab es im Januar 2022 gemessen am langjährigen Durchschnitt einen Niederschlagsüberschuss von sieben Prozent. Im Februar fiel sogar doppelt so viel Niederschlag – damit war er der niederschlagsreichste Wintermonat.

Einer der regenreichsten Februare seit dem Jahr 1927

Seit Beginn der Niederschlagsaufzeichnungen, mit denen der Ruhrverband im Jahr 1927 begonnen hat, gab es erst vier Jahre mit einem niederschlagsreicheren Februar – zuletzt war dies 2020 der Fall.

Insgesamt fielen im Winter 2021/2022 im Einzugsgebiet der Ruhr 345 Millimeter Niederschlag. Dies sind 20 Prozent mehr als im Durchschnitt der Jahre 1927/2020 und 94 Millimeter mehr als im vorangegangenen Winter.

Die Nässe hatte erfreuliche Auswirkungen für die Ruhrverbands-Talsperren: Aufgrund der ausreichend hohen natürlichen Wasserführung war es im Winter 2021/2022 weder am Pegel Villigst (Schwerte) noch an dem für Bochum maßgeblichen Pegel Hattingen bis hin zur Ruhrmündung erforderlich, Zuschüsse aus den Talsperren zu leisten, um den gesetzlich vorgeschriebenen Mindestabfluss einzuhalten.

Talsperren an der Ruhr sind bestens gefüllt

Zu Beginn des Winters lag der Gesamtfüllstand aller Talsperren am 1. Dezember 2021 bei 79,4 Prozent – Ende Februar bei 92,6 Prozent. „Es waren 42 Millionen Kubikmeter Wasser mehr in den Talsperren vorhanden als zum Ende des vorangegangenen Winters“, so der Ruhrverband. „Für den Fall einer Trockenperiode ist das Talsperrensystem des Ruhrverbands gut vorbereitet.“ (B.Ki.)