Bochum.. Drei Pflegekräfte aus der Altenarbeit haben jetzt über vom Bochumer Palliativnetz verliehene Stipendien die Chance, an einer umfassenden sogenannten Palliativ-Care-Ausbildung, die berufsbegleitend wahrgenommen werden kann, teilzunehmen.
Noch professioneller werden soll die Arbeit mit sterbenden Menschen.
Sie können Botschafter werden, Botschafter für einen besseren, einen professionelleren Umgang mit schwerstkranken, sterbenden Menschen. Ganz gleich, ob dies daheim, in einem Altenheim oder einem Hospiz passiert. Drei Pflegekräfte aus der Altenarbeit haben jetzt über vom Bochumer Palliativnetz verliehene Stipendien die Chance, an einer umfassenden sogenannten Palliativ-Care-Ausbildung, die berufsbegleitend wahrgenommen werden kann, teilzunehmen.
Jennifer Kutta, Brian Roger Hofmann und Petra Fricke arbeiten bereits in der Altenpflege in Bochumer Einrichtungen. Sie wurden unter zwölf Interessierten ausgewählt, die allesamt die über 160 Stunden gehende Ausbildung absolvieren wollten.
"Eine Einweisung ins Krankenhaus ersparen"
Die Ärztin Dr. Bettina Claßen arbeitet mit im Palliativnetz. Sie erläutert den Sinn dieser Ausbildung: „Es geht darum, die Menschen beim Sterben menschenwürdig zu begleiten und ihnen, wenn eben möglich, eine Einweisung ins Krankenhaus zu ersparen.“ Es geht um ein ganzes Spektrum von Fähigkeiten.
Dabei könnten die frischgebackenen Stipendiaten, die in den drei Bochumer Alteneinrichtungen, St. Anna Stift, Matthias-Claudius Haus und Maria Hilf Stift arbeiten, in ihren Häusern sozusagen als Multiplikatoren und Ansprechpartner fungieren, um so auch die anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu unterstützen.
Ausdrücklich stellen sich die Leitungspersonen dieser drei Einrichtungen hinter ihre Mitarbeiter, denn ein Sterben in Würde und möglichst ohne Schmerzen gehe schließlich jedermann an und sei ein wichtiger Punkt. Daher würden sie für dieses Ausbildung nachdrücklich unterstützt.
Professionalität ist wichtig
Katrin Gondermann vom Hospiz St. Hildegard, wo am Mittwoch auch die drei Stipendien überreicht worden sind, freute sich über die Aktion: „Ich habe vor Jahren selbst an einem solchen Palliativ-Kurs teilgenommen und weiß aus meiner Arbeit mit sterbenden Menschen, wie wichtig eine große Professionalität ist.“ Gelernt werde sowohl der Kontakt mit den Angehörigen als auch ganz praktische Dinge, die notwendig seien.
Dr. Bettina Claßen und Katrin Gondermann freuten sich allerdings vor allem darüber, dass die drei frischgebackenen Stipendiaten diese berufsbegleitende Ausbildung in ihrer Freizeit.