Bochum. Jan Klata ist ein polnischer Regie-Star, der vielfach ausgezeichnet wurde. Am 2. April feiert seine Kafka-Inszenierung “Amerika“ Premiere. Was er an Bochum vermisst? Einen Ronald-Reagan-Platz. Aber vom Schauspielhaus ist er begeistert.
Jan Klata, polnischer Regie-Star der Stunde, inszeniert Franz Kafkas „Amerika“ (Premiere 2. April) am Schauspielhaus. Im Gespräch mit Dramaturg Olaf Kröck überraschte er mit besonderen Ansichten: So hält er Polen für das „amerikanischste Land Europas“.
Und er wunderte sich, dass es hier in Bochum keinen Ronald-Reagan-Platz gibt. Reagan gilt in Polen als Held, weil er massiv die Solidarnosc-Bewegung unterstützt hat. Man darf also in mancher Hinsicht gespannt sein auf Klatas Kafka-Adaption.
Zwei Stunden südlich von Breslau
Der 1973 geborene Regisseur präsentierte sich im Tanas als Künstler, der einen weiten Weg gegangen ist. Seine derzeit überaus steile Karriere war ihm nicht immer gegönnt. So erzählte er von fünf Jahren der Arbeitslosigkeit nach dem Regie-Studium in Krakau. Erst 2003 gelang ihm ein unwahrscheinlich wirkender Coup als er in einer heruntergekommenen Bergarbeiterstadt zwei Stunden südlich von Breslau Nikolai Gogols „Revisor“ inszenierte und damit das Debüt des Jahres schaffte. Seither wurde er vielfach ausgezeichnet und hat mehrfach international inszeniert.
Höchst umtriebig
Zu erleben war ein in der westlichen Populärkultur enzyklopädisch gebildeter höchst umtriebiger Theatermacher, der in dieser Hinsicht Ähnlichkeiten zu den Bochumer Hausregisseuren Roger Vontobel und David Bösch aufweist.
Das Schauspielhaus Bochum halte er für das schönste Theater der Welt, verkündete er. Das hörten die gut 50 Gäste gerne.