Bochum. 3,8 Kilometer lange Menschenkette soll ein Zeichen gegen Rassismus setzen. Wann, was, wo, mit wem? Die WAZ informiert über den Aktionstag am Samstag.

Hand in Hand setzt Bochum ein Zeichen gegen Fremdenhass, für Menschlichkeit und Vielfalt: Am Samstag, 18. Juni, soll sich in der Innenstadt die längste Menschenkette formieren, die unsere Stadt je gesehen hat. Hier die wichtigsten Fragen und Antworten rund um den Aktionstag.

Warum eine Menschenkette – und warum jetzt?

Am 20. Juni ist der Weltflüchtlingstag der Vereinten Nationen. Organisationen von Amnesty über die Tafeln bis zur Evangelischen und Katholischen Kirche, vom Zentralrat der Muslime über den DGB bis zur Arbeiterwohlfahrt rufen aus diesem Anlass dazu auf, „vor Hass und Vorurteilen nicht zurückzuweichen, Flüchtlinge zu schützen, ihnen Mut zu machen und ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen“.

Diese Solidarität sollen Menschenketten symbolisieren, die am 19. Juni in Berlin, Hamburg, Leipzig und München veranstaltet werden. Bochum ist als einzige Stadt schon am Samstag an der Reihe. Denn: „Am Sonntag wäre unsere City menschenleer“, sagt Verdi-Chefin Gudrun Müller vom Bündnis für Arbeit und soziale Gerechtigkeit, das den Tag mit zahlreichen Partnern organisiert.

Woher verläuft die Kette?

Sie soll den Kirmesplatz an der Castroper Straße (hier wird die Landesaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge entstehen), den Hauptbahnhof und das Rathaus verbinden. Die Strecke quer durch die Innenstadt umfasst 3,8 Kilometer. Mehrere Organisationen und Einrichtungen haben Patenschaften für einzelne Abschnitte übernommen, etwa die Ruhr-Uni an der Hildegardisschule.

Wieviele Menschen sind erforderlich, um die Kette zu schließen?

Die Veranstalter kalkulieren mit einer Person pro Meter. Heißt: Rund 4000 Teilnehmer müssen mitmachen und entsprechend postiert werden. 140 Ordner sind im Einsatz, um die Menschen so zu verteilen, dass die Kette vollständig ist. „Die Unterstützerliste mit über 100 Einrichtungen wächst ständig. Spielt das Wetter mit, sind wir sehr zuversichtlich, unser Ziel zu erreichen“, sagt Rolf Geers vom Kinder- und Jugendring.

Wann geht’s los?

Um 12 Uhr. Wer dabei sein will, wird gebeten, einen der drei Treffpunkte anzusteuern. Dort gibt’s Live-Musik: am Kirmesplatz mit „Percussion and Drums International“ der Musikschule, am Bahnhof mit „Bateria Anti Racismo“, am Rathaus mit „Pentaton Drums & Percussion Project“. Um 12.30 Uhr soll sich die Kette schließen.

Was passiert danach?

Noch jede Menge. Bei einer Kundgebung auf dem Dr.-Ruer-Platz sprechen ab ca. 13 Uhr u.a. der Verdi-Bundesvorsitzende Frank Bsirske und Annette Kurschus, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen. Am Rednerpult steht auch Tareq Alaows, der im Frühjahr das Protestcamp der Flüchtlinge am Rathaus koordiniert hat. „Chupa Cabras“ macht Musik, Thilo Seibel Kabarett. Um 14.30 Uhr folgt das Fest des Initiativkreises Flüchtlingsarbeit Bochum mit Musik, Theater, Flashmob, Talk und Infos (bis 18 Uhr).