Bochum-Hiltrop. Der Garten der Hilda-Heinemann-Schule in Bochum wurde verwüstet. Immer wieder kommt es hier zu Vandalismus. Schüler und Lehrer sind geschockt.

Schüler und Lehrer der Hilda-Heinemann-Schule in Bochum-Hiltrop kommen nicht zur Ruhe. Nein, ausnahmsweise nicht wegen Corona. Vandalismus ist hier dieser Tage das Hauptthema. Obwohl, nicht nur aktuell, eigentlich seit Jahren. Denn immer wieder passieren an der Förderschule (Schwerpunkt Geistige Entwicklung) an der Eifelstraße schlimme Dinge. Jüngst wurde innerhalb weniger Wochen der Schulgarten zweimal verwüstet.

Bochum: Immer wieder Vandalismus – Förderschule kommt nicht zur Ruhe

„Die Schüler sind geschockt, und regelrecht empört“, sagt Lehrerin Christel Trösken. Kurz vor Ostern habe es den ersten Vorfall gegeben, am vergangenen Wochenende tobten sich dann erneut Unbekannte im schuleigenen Garten aus.

Der Schaden ist inzwischen weitestgehend behoben. Die Schüler, die sich alle in Gruppen um den Schulgarten kümmern, waren fleißig. Beim Besuch der WAZ werkeln gerade Anna, Iman, Miguel und Jesse aus der Füchse-Klasse mit ihren Lehrerinnen. „Die haben alles kaputt gemacht“, schildert Miguel das Bild, das sich ihm und seinen Mitschülern nach den beiden Vorfällen bot. „Blumen wurden herausgerissen, der Rhabarber, das Bienenhotel beschädigt und auf den Boden geworfen.“

Vandalismus an der Hilda-Heinemann-Schule in Bochum-Hiltrop: Aus den Blumenkästen wurden Pflanzen gerissen, Blumentöpfe kaputtgeschmissen.
Vandalismus an der Hilda-Heinemann-Schule in Bochum-Hiltrop: Aus den Blumenkästen wurden Pflanzen gerissen, Blumentöpfe kaputtgeschmissen. © Unbekannt | Ulla Benzing

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Besonders traurig sind die Kinder und Jugendlichen, dass auch ihre Basteleien zerstört wurden. „Jeder Schüler hat drei Tulpen gepflanzt“, erklärt Christel Trösken. „Dazu haben sie Tonköpfe gefertigt, die auf Stöcken daneben gesteckt wurden.“ Diese „Tulpen-Begleiter“ gibt es nun nicht mehr. „Die wurden alle herausgerissen und weggeworfen“, sagt Iman. „Einige wurden auf das Dach unserer Gartenhütte geworfen.“ Immerhin, die Tulpen haben trotzdem geblüht.

Der Garten liegt abseits des großen Schulhofs und ist schlecht einsehbar. Dort kann man also ungestört im Garten arbeiten – oder sein Unwesen treiben. Beim ersten Mal sollen es Jugendliche gewesen sein, berichtet Lehrerin Ursula Benzing. Das habe ein Nachbar beobachtet. Dieser will jetzt beim zweiten Vorfall acht- bis neunjährige Kinder im Garten gesehen haben.

Polizei hat Auge auf Schule

Nicht erst seit dem Einbruch im Januar hat die Polizei die Hilda-Heinemann-Schule speziell im Blick, sagt Jens Artschwager, Pressesprecher der Polizei. Die Ermittlungen seien inzwischen eingestellt worden. „Wir konnten leider keine(n) Tatverdächtigen ermitteln.“Nach wie vor patrouillierten uniformierte Polizisten und Beamte in Zivil die Gegend, auch wegen des Drogenhandels, der der Polizei ebenfalls bekannt sei, so Artschwager. „Wir können hier diesbezüglich aber nicht von einem Brennpunkt sprechen. Diese Probleme gibt es auf vielen anderen Schulhöfen auch.“

Schulleiter Frank Bader hat zusammen mit dem Hausmeister überlegt, den Weg zum Garten durch ein zusätzliches Tor zu versperren. „Aber auch da käme man sicherlich drüber, wie auch über das andere Tor, über das man auf den Schulhof gelangt.“ Dort sei der Zutritt für die Öffentlichkeit eigentlich nicht erlaubt.

Schulleiter beklagt auch Alkoholkonsum und Drogenhandel auf dem Schulhof

Nur hält sich laut Bader niemand daran. „Hier wird Alkohol getrunken und Drogenhandel betrieben“, berichtet er. Und dann sind da ja auch noch die vielen Vorfälle aus der Vergangenheit. Mehrfach wurde in die Schule eingebrochen, jüngst Anfang des Jahres, als nicht nur randaliert, sondern auch viele Bilder des im Schulgebäude ansässigen Künstlers Žarko Radić zerstört wurden. Zudem seien vor nicht allzu langer Zeit Mofas aus den Garagen geklaut worden.

Bader zeigt sich hilf- und machtlos. „Wir können nichts machen“, sagt er. „Überwachungskameras dürfen wir nicht installieren.“ Früher, als der Hausmeister noch in der Schule wohnte, sei so etwas nicht passiert. Heute sei das Gelände ab nachmittags nicht bewacht.