Bocum-Laer. Die Alte Wittener Straße in Bochum ist vor allem eines: grau. Jetzt werden Parkplätze zu grünen Ruhe-Oasen. Ein Vorgeschmack auf das, was kommt.

Nein, schön ist die Alte Wittener Straße in Bochum-Laer wirklich nicht. Doch das soll sich im Zuge des Stadtumbaus ändern. Einen kleinen Vorgeschmack auf das, was kommen soll, gibt es schon jetzt: Für sechs Wochen (bis 31. Juli) werden zehn Parkplätze zu Stadt-Terrassen umfunktioniert. Diese abgetrennten und begrünten Aufenthaltsflächen sollen für Veranstaltungen genutzt werden. Außerhalb dieser festen Termine können die Bürger sie nach Lust und Laune nutzen.

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„Vom Rand in die Mitte“ heißt das Projekt, mit dem die Stadt Bochum die Mega-Entwicklungsfläche Mark 51/7 mit dem Stadtteil verbinden will. Dazu wird nicht nur die Wittener Straße als aktueller Trennungsfaktor zu einer Stadtstraße umgestaltet, sondern auch die parallel verlaufende Alte Wittener Straße. „Hier soll die Aufenthaltsqualität durch massive Begrünung erhöht werden“, sagt Stadtplanerin Franziska Hergarten. Sogenannte Klimagärten sollen hier entstehen.

Autos werden dann künftig nur noch eine untergeordnete Rolle spielen. Die Straße wird durch die Umgestaltung automatisch verkehrsberuhigt und auf Höhe der Straßenbahnhaltestelle und der Fußgängerbrücke, die abgerissen wird, zur Sackgasse. Nur Anliegerverkehr ist hier künftig noch erlaubt.

Stadt Bochum will auf die künftige Entwicklung einstimmen

Mit den Stadt-Terrassen sollen die Leute in Laer nun schon einmal auf die zukünftige Entwicklung eingestimmt werden. „Wir wollen damit auch im Gespräch bleiben“, sagt Franziska Hergarten. Bis zur Umgestaltung dauert es nämlich noch ein bisschen, denn diese hängt natürlich von der Finanzierung ab.

Bei einem Wettbewerb des Landes hat das Projekt „Vom Rand in die Mitte“ kürzlich zwar viel Anerkennung erhalten. „Allerdings ist leider kein Geld geflossen“, bedauert Hergarten. 17,9 Millionen Euro seien nötig für die Umgestaltung von Wittener und Alte Wittener Straße sowie die Fußverbindung zwischen Mark 51/ und Laer. Dafür werden über den Stadtumbau Förderanträge gestellt. Werden die Mittel gebilligt, kann es losgehen.

Stadt-Terrassen in Laer: Grundschüler haben „Chill-Ecken“ begrünt

Jetzt aber sollen erstmal die beiden Stadt-Terrassen Anklang finden und bevölkert werden. Grundschüler aus Laer haben schon mal alles hübsch gemacht und die „Chill-Ecken“ begrünt. Nun sind die Laer’schen eingeladen, die ungewohnten Aufenthaltsflächen in Beschlag zu nehmen.

Leini, Fatoumata und Charline, SchülerInnen der Grundschule in Bochum-Laer, bepflanzen eine der Stadt-Terrasssen an der Alten Wittener Straße.
Leini, Fatoumata und Charline, SchülerInnen der Grundschule in Bochum-Laer, bepflanzen eine der Stadt-Terrasssen an der Alten Wittener Straße. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

„Alles ist denkbar“, sagt Horst Hücking vom Stadtteilmanagement. Vom Café für Kita-Eltern über private Treffs bis hin zum grünen Klassenzimmer. Man muss es auch nicht anmelden.

Zahlreiche Veranstaltungen bilden den Rahmen, etwa Sprechstunden des Bezirksbürgermeisters und des Stadtteilarchitekten, Konzerte und auch Mitmach-Aktionen wie die „bewegte Pause“ jeden Dienstag und Donnerstag um 12.30 Uhr. Am Freitag, 24. Juni, besteht zwischen 15 und 18 Uhr zum Beispiel die Möglichkeit, sein Fahrrad zur Diebstahlsicherung vom ADFC codieren zu lassen.

Weitere Info dazu auf www.stadtteil-laer.de .