Bochum-Werne. Wegen Corona kann eine Gemeinde aus Bochum seit eineinhalb Jahren keine Gottesdienste feiern. Die Suche nach einer neuen Bleibe ist schwierig.
Giovanni Heinrich Matz ist ein fröhlicher Mensch. Doch aktuell trägt er Sorgenfalten auf der Stirn. Für seine Gemeinde sucht der Pastor verzweifelt nach einer neuen Bleibe. Am jetzigen Standort in Bochum-Werne kann seine Glaubensgemeinschaft seit Beginn der Corona-Pandemie keine richtigen Gottesdienste mehr feiern. Das kann, darf und soll aus Sicht der Gemeinde nicht so bleiben.
Bochum: Gemeinde kann wegen Corona keine Gottesdienste feiern – und sucht neue Räume
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Matz steht dem Christlichen Missionswerk Zion vor, einer Glaubensgemeinschaft der Sinti. Von daher habe man es ohnehin schon schwer und mit vielen Vorurteilen zu kämpfen. Etwa damit, eine Sekte zu sein. „Doch das sind wir nicht“, stellt der 54-Jährige klar. „Wir sind eine frei-evangelische Pfingstgemeinde. Unsere Gottesdienste sind für Jedermann.“
Aktuell finden diese allerdings höchstens in kleinen Hauskreisen im heimischen Garten statt. Denn das Gemeindehaus der katholischen Kirche in Werne kann das Missionswerk seit Corona nicht nutzen. „Und die Auflagen werden auch vorerst nicht gelockert, hat man mir mitgeteilt“, sagt Matz. Dieser hegt keinen Groll. Im Gegenteil, er sei Gemeindereferent Marcus Steiner dankbar, ihn und seine Gemeinde 2017 in Herz Jesu aufgenommen zu haben. Zuvor war man sechs Jahre im evangelischen Gemeindehaus auf dem Backenberg in Querenburg untergekommen.
Gemeinde würde sich auch in einem Industriegebiet wohlfühlen
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Ohnehin möchte die Sinti-Gemeinde, deren harter Kern aus etwa 30 Mitgliedern besteht, etwas Eigenes haben. „Zur Miete“, erklärt Giovanni Heinrich Matz. Die Immobilie sollte zwischen 150 und 250 Quadratmeter groß sein und einen Saal haben. Dazu einen kleineren Raum für die Kinder. „Und beheizbar muss das Gebäude sein.“ Die Lage ist Matz fast schon egal. „Gerne auch in einem Industriegebiet, da gibt es dann auch weniger Parkplatzprobleme.“
Die Gottesdienste finden alle 14 Tage samstags statt. „Dabei machen wir auch viel Live-Musik“, erklärt Giovanni Heinrich Matz. Zudem kommt immer wieder auch Besuch von den 15 weiteren Gemeinden in Deutschland. „Wir brauchen also schon etwas Platz.“ Diesen möchte man am liebsten in Bochum finden. „Aber in der Nachbarschaft Witten und Herne geht natürlich auch.“
Kontakt zu Giovanni Heinrich Matz: Tel. 0171/ 840 82 91 oder larrymatz@hotmail.de .