Bochum.. Das am Mittwoch erwartete Urteil über Ex-Anwalt Prof. Rüdiger Knaup wird verschieben. Eventuell muss erst seine Schuldfähigkeit untersucht werden.
Der Prozess gegen Ex-Anwalt Prof. Rüdiger Knaup (54) zieht sich unerwartet in die Länge. Eigentlich sollte es am Mittwoch am Amtsgericht ein Urteil geben. Das musste aber verschoben werden, weil Verteidiger Hans Reinhardt seinen Mandanten auf seine Schuldfähigkeit untersuchen lassen will. Ein Psychiater soll klären, ob Knaup zur Tatzeit „an einer schweren Persönlichkeitsveränderung mit wahnhaften Zügen litt mit der Folge einer erheblichen Verminderung und sogar einem zeitweisen Ausschluss der Schuldfähigkeit“. Hintergrund sei die frühere Kokainsucht. Am 1. Dezember wird das Gericht entscheiden.
Es droht eine Gefängnisstrafe
Der einst so erfolgreiche Arbeitsrechtler, früher Präsident von Wattenscheid 09 und Generalbevollmächtigter des Steilmann-Konzerns, geriet vor einigen Jahren in eine private und berufliche Krise. Seine Kanzlei wurde insolvent (1,4 Millionen Euro Forderungen). Er soll Arbeitnehmeranteile von Mitarbeitern nicht weitergeleitet haben und als Anwalt aufgetreten sein, obwohl ihm die Zulassung entzogen war. Zudem soll er Einnahmen auf fremde Konten geleitet haben, um sie vor Gläubigern zu verstecken. Ihm droht eine Gefängnisstrafe.