Bochum. Berufsschüler der TBS 1 haben eine transportable und elektrisch autarke E-Bike-Garage gebaut. Sie ist bundesweit einzigartig.

E-Bikes, Fahrräder mit Elektroantrieb, sind teuer. Im Schnitt kosten sie 1500 Euro mehr als ein normales Fahrrad. Da überlegt man sich dann schon, wo man es abstellt. Gut an-, im besten Fall sogar wegschließen wäre die beste Lösung. Das Wegschließen ging bislang aber nur zuhause. Nun gibt es eine neue Möglichkeit: eine E-Bike-Garage. An der Technischen Beruflichen Schule 1 (TBS1) wurde am Mittwoch die bundesweit erste, „vielleicht sogar weltweit erste“, wie Schulleiter Thomas Glas vermutet, eingeweiht.

„In puncto Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Elektromobilität haben wir schon viele Projekte ins Leben gerufen“, sagte Glas. „Besonders auch zur nachhaltigen Fortbewegung. Zuletzt wurde im April 2015 die erste schulische Fahrradverleihstation eröffnet. Jetzt setzen wir mit der transportablen und elektrisch autarken E-Bike-Garage einen weiteren Meilenstein. Damit zeigen wir auch, dass wir nicht nur im Klassenraum unterrichten, sondern auch nah an der Praxis.“

Anmietung für Veranstaltungen möglich

Ein mit dem Preisgeld des BP-Energiesparwettbewerbs „Klima & Co“ angeschaffter und umgebauter Büro-Container bietet E-Bike-Fahrern zukünftig die Möglichkeit, ihr wertvolles Fahrrad sicher zu verwahren und bei Bedarf über die Solarkollektoren auf dem Dach der Garage mit Solarenergie zu laden. Sechs Stellplätze/Boxen gibt es in diesen Garagen. Sie sind über ein Display zu bedienen, auf dem zu sehen ist, wie viele Boxen noch frei sind. Mit der Eingabe seiner Handynummer erhält man per SMS einen Pin-Code. Gibt man ihn ins Display ein, öffnet sich eine der Türen und man kann sein Fahrrad in die Box stellen. Genauso kann man es herausholen. Kostenfrei.

Geht es nach Axel Kellermann, Dennis Nowak, Bastian Fischer und Peer Kerlin, den Berufsschülern der Fachschule für Technik der TBS1, die diese besondere Garage unter Anleitung der Lehrer Thomas Rinke und Wolfgang Rode weiterentwickelt und gebaut haben, wird es bald weitere solcher Garagen geben. Ebenso mobile. Das heißt, sie können auf einen Tieflader gepackt und damit an nahezu jeden gewünschten Ort verfrachtet werden. Sie könnten somit problemlos für Veranstaltungen gemietet werden.

Oberbürgermeister will demnächst E-Bike nutzen

Zum Beispiel für das Zeltfestival Ruhr. Dann hätten die Besucher, die mit einem E-Bike anreisen, eine Sorge weniger. Oliver Ihrens, Geschäftsführer des Zeltfestivals, kann sich das auf jeden Fall gut vorstellen. „Und das nicht nur, weil es eine Kooperation zwischen uns und dem Berufskolleg gibt. So eine Garage wäre für unsere Besucher eine gute Einrichtung. Wir müssten nur überlegen, wie viele Garagen wir bräuchten.“

Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD), der dem Berufskolleg und den Schülern zum innovativen Bau gratulierte, wäre zunächst mit einem Stellplatz zufrieden. „Ich plane, demnächst zu Terminen in der Stadt mit einem E-Bike zu fahren und auf das Auto zu verzichten. Als ich das erzählt habe, bin ich dann gefragt worden, wie ich von den Terminen dann wieder wegkomme, weil das E-Rad gestohlen sein könnte. Mit einer mobilen E-Bike-Garage würde das dann anders aussehen können.“