Bochum/Wattenscheid. Die Kundin eines Bochumer Möbelhauses kritisiert, dass die Monteure bei der Sofa-Anlieferung ohne Schutzmaske kamen. Sie ist Risikopatientin.
Es ist Ende Juni. Eine ältere Dame steht in der Türschwelle ihrer Wattenscheider Wohnung und blickt zwei Männern entgegen, die die Einzelteile ihres neuen Sofas die Treppe hochtragen. Die Männer tragen keine Masken und keuchen unter der Last des Sofas. Auch die Dame muss nach Luft schnappen, als sie sieht, dass die Monteure keine Masken tragen, denn sie ist Risikopatientin und durch das Coronavirus besonders gefährdet.
Monteure kamen ohne Maske in die Wohnung
Diese Situation schilderte uns eine Leserin, die hier nicht genannt werden möchte und sie zeigt deutlich, dass nicht jede Lebenssituation mit den Corona-Schutzmaßnahmen vereinbar ist und Hygiene-Ansprüche nicht immer miteinander vereinbar sind. Die Leserin berichtete, sie habe das Sofa bereits vor dem Ausbruch der Pandemie bei dem Möbelhaus Hardeck bestellt. Die Lieferung sei für Mitte Mai geplant gewesen, habe sich aber verzögert. Ende Juni konnte das Möbelstück schließlich geliefert werden.
Vor der Lieferung habe die Leserin die Corona-Schutzmaßnahmen beim Möbelhaus abgeklärt und sei dann umso erstaunter gewesen als die Monteure, ohne Handschuhe oder eine Atemschutzmaske zu tragen, das Sofa lieferten und aufbauten. Die Bitte der Leserin, eine Mund-Nasen-Maske zu tragen, sei von den Monteuren recht barsch zurückgewiesen worden.
Leserin fühlte sich „ausgeliefert“
Daraufhin rief die Dame bei Hardeck an, doch auch dort konnte man ihr nicht weiterhelfen und so riss sie das Fenster auf, schaltete den Ventilator ein und verließ eilig und äußerst aufgebracht das heimische Wohnzimmer. In diesem Moment habe sie sich „unheimlich wütend“ und „ausgeliefert“ gefühlt. Nicht nur fürchtete sie um ihre eigene Gesundheit, auch die Monteure und die Kunden, die nach ihr beliefert werden sollten, sah sie in Gefahr. „Wir kämen alle in Quarantäne, wenn einer der Monteure oder der anderen Kunden Corona hätte“ so die Leserin.
Stellungnahme von Hardeck
In einer Stellungnahme von Hardeck heißt es: „Wir setzen mit vielerlei Maßnahmen einen Standard in der Beachtung und der Auslegung des Infektionsschutzes. Dahingehend werden wir regelmäßig von Behörden oder z.B. der Berufsgenossenschaft überprüft.“ Der Lieferant, der täglich bis zu 1500 Kunden beliefert, führt nach eigenen Angaben zudem stichpunktartige Qualitätsabfragen bei ihren Kunden durch. Der Geschäftsführer sei daher besonders enttäuscht, von diesem Vorfall zu hören.
Hardeck-Geschäftsführer Volker Bierbach erklärt zudem: „Das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung im direkten Kontakt mit anderen Personen ist selbstverständlich eine Pflicht für alle unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Genauso ist die Beachtung eines Mindestabstands und eine vorbildliche Hygiene, besonders von Kontaktpunkten, für uns eine Selbstverständlichkeit. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden dahingehend laufend geschult, erhalten detaillierte Anweisungen und sind stets mit umfangreicher Schutzausrüstung ausgestattet.“
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