Bochum.. Mehr als 3000 Besucher kamen am Sonntag zum 19. Harley-Davidson-Treffen am ehemaligen Tarm-Center. Rund 1500 Maschinen konnten sie dort bestaunen, einige sind fast Kunstwerke.
Selbst wer ortsunkundig gewesen sein sollte, konnte den Weg zum 19. Harley-Davidson-Treffen am ehemaligen Tarm-Center nicht verfehlen. Der mächtig dröhnende Sound dieser legendären Maschinen war mehrere Kilometer weit zu hören.
Das traditionelle Treffen am Sonntag schien die Freunde und Besitzer der amerikanischen Kultmarke am Sonntag magnetisch anzuziehen. Schon am Vormittag hatte sich vor der Kasse (neun Euro Eintritt) eine lange Besucherschlange gebildet. Und der Straßenrand der „Rombacher Hütte“ war zu einem riesigen Parkplatz von Feuerstühlen geworden, die bis in die letzte Ritze blitzblank poliert waren. Der Laufsteg begann bereits vor dem Veranstaltungsgelände. Die Kennzeichen stammten aus ganz NRW und darüber hinaus. Am Ende kamen nach Angaben des Veranstalters Klaus Fröhlich mehr als 3000 Menschen, die rund 1500 Motorräder bestaunen konnten.
Wer selbst eine Harley zwischen den Knien hatte (oder die Marken Buell oder Victory), durfte direkt auf dem Veranstaltungsgelände parken. Für alle anderen Maschinen galt das, was für Hunde gilt: Wir müssen draußen bleiben. Um die eigene Maschine ging es an diesem Tag aber ohnehin nicht vorrangig. Denn im Mittelpunkt standen die ganz besonders aufregenden Exemplare dieser Edelschmiede mitsamt ihrem fantasievoll entworfenem Zubehör. Die Chromteile sind teilweise derart liebevoll gestaltet, dass selbst ein in seiner Funktion banaler Motorradständer zum Ausklappen die Ästhetik einer Skulptur gewinnen kann. Was ist noch Motorrad - und was ist schon Kunstwerk?
Einige Exemplare sind bis zu 80.000 Euro wert
Die Exklusivität hat natürlich ihren Preis. An einer Harley stand auf dem Preisschild 39.990 Euro als Verhandlungsbasis. Es handelte sich um das Modell „Road King“. Andere Modelle waren sogar 70.000 bis 80.000 Euro wert. Und auch die Fanartikel gab es nicht zum Schnäppchenpreis: Ein Harley-T-Shirt kostete an einem Stand 36 Euro. Wer an einem Mythos teilhaben will, sollte nicht auf jeden Euro schauen. Einsteiger-Harleys gibt es aber schon ab etwa 10.000 Euro.
Dafür bekamen die Besucher auch ein Unterhaltungsprogramm mit einer „Bike-Show“, Wettbewerben, Verlosungen, Live-Musik und Vorführungen geboten. Wie früher fehlten auch diesmal die höchst freizügig gekleideten Damen nicht, die sich vor der Kulisse der Zweiräder einseiften („Bike Wash mit Shari“). Eine Kirmes, betont Klaus Fröhlich, sei die Veranstaltung aber nicht, sondern ein echtes Harley-Treffen. Im nächsten Jahr soll es zum 20. Mal in Bochum stattfinden.
Der Bochumer Event- und Veranstaltungsmanger Klaus Fröhlich hatte das Harley-Treffen bereits 1995 ins Leben gerufen. Der frühere Geschäftsführer und Manager der Bochumer Disco und Gastronomie Tarm-Center fährt bereits seit 1992 selbst eine Harley Davidson: eine CVO Springer Softail.
Das Harley-Treffen besuchten am Sonntag auch auffallend viele Frauen. Gleichzeitig war fast jede Altersklasse vertreten: Vom Senior bis zum Heranwachsenden.