Bochum-Linden. In Bochum-Linden gab es statt des traditionellen Turmfestes bei der Freiwilligen Feuerwehr jetzt eine Baustellen-Besichtigung. Auch spannend.

Dieses eine Mal fällt das Turmfest bei der Freiwilligen Feuerwehr Bochum-Linden aus, verständlich wegen der Corona-Einschränkungen. Beim nächsten Mal soll es dann aber auch einen zusätzlichen Grund zum Feiern geben. Denn im Sommer nächsten Jahres, wenn alles gut geht, soll die Löscheinheit an der Lindener Straße ihr neues, altes Feuerwehrgebäude in Betrieb nehmen können. An dem denkmalgeschützten Bau ist viel zu tun, wie sich jetzt bei einer Besichtigung zeigte. Kosten: ca. vier Millionen Euro.

Historisches Turmhaus in Bochum-Linden wird für die Feuerwehr umgebaut

Die Untersuchungen zogen die Planungen in die Länge, nun ist aber sicher, dass die Dachkonstruktion so marode ist, dass sie komplett überholt werden muss. Norbert Riffel, Geschäftsführer der VBW Bauen und Wohnen, erinnerte daran, dass er vor einem Jahr noch zugesagt hatte: „Beim nächsten Turmfest werden die Schlüssel übergeben“. Der VBW gehört das aus dem Jahre 1908 stammende Gebäude hinter dem eigentlichen Funktionshaus, das bis vor einigen Jahren in Teilen noch bewohnt war.

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Der Turm des Feuerwehrhauses gehört zum Bild des Stadtteils. Mit dem Umbau des ehemaligen Wohnhauses soll die Löscheinheit auch räumlich  modern ausgestattet werden.
Der Turm des Feuerwehrhauses gehört zum Bild des Stadtteils. Mit dem Umbau des ehemaligen Wohnhauses soll die Löscheinheit auch räumlich modern ausgestattet werden. © FUNKE Foto Services | Olaf Ziegler

Nun aber, meinte Riffel, sei wohl zumindest sicher, dass in etwa vier Wochen ein bisschen von einer Baustelle zu sehen sein könnte. Dann soll auf jeden Fall ein Gerüst aufgebaut sein. Die VBW übergibt das Haus nach der Sanierung an die Feuerwehr, die noch einen Teil der Arbeiten ausführen wird.

Fahrzeuge zum Kirmesplatz

Die Freiwilligen Floriansjünger in Linden hatten schon seit Jahren mit dem beengten Platz an der Lindener Straße zu kämpfen. Der Technik-Teil, die Fahrzeuge also, sollen nun auf dem Gelände des ehemaligen Kirmesplatzes, der „Schwagerschen Wiese“, in einfachen Neubauten untergebracht werden.

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Vor allem für die Jugendfeuerwehr soll außerdem das historische Gebäude mit dem Turm umfangreich saniert und mit Wand-Durchbrüchen neu zugeschnitten werden.

Die Freiwillige Feuerwehr braucht Platz, dafür wird das Altgebäude umgebaut, auf dem alten Kirmesplatz kommen die Fahrzeuge unter.
Die Freiwillige Feuerwehr braucht Platz, dafür wird das Altgebäude umgebaut, auf dem alten Kirmesplatz kommen die Fahrzeuge unter. © FUNKE Foto Services | Olaf Ziegler

Die Jugendfeuerwehr in Linden startete vor zwei Jahren mit 16 Nachwuchskräften, zwischenzeitlich wuchs sie bis auf 27 an, aktuell sind es 21, die hier Dienst tun. Sie arbeitet mit der Jugendabteilung der Dahlhauser Feuerwehr am Sattelgut zusammen. Das bedeutet allerdings auch, dass die Ausrüstung aufwändig hin- und hertransportiert werden muss. Das soll der Vergangenheit angehören, wenn sie an der Lindener Straße die erste Etage nutzen kann.

Rettungsdienst

Wenn der Stein einmal ins Rollen kommt: An die Lindener Löscheinheit wird auch ein Rettungswagen samt Besatzung angegliedert. Der Standort wird mit auf dem ehemaligen Kirmesplatz an der Lindener Straße sein.

Hintergrund ist die gerade beschlossene Neufassung der Vorgaben im Rettungsdienst. Die sogenannte Hilfsfrist, nach der ab 2022 nur noch acht statt der aktuell geltenden zehn Minuten bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes benötigt werden sollen. Die Anzahl der Versorgungsbereiche im Stadtgebiet wächst damit von fünf auf sechs.

Der Leiter der Lindener Gruppe, Michael Seebold, lächelt stolz, wenn er für den Erfolg der Jugendarbeit allein darauf verweist, dass die aktuellen Gruppensprecher der Jugendfeuerwehr in zwei Jahren in die Löscheinheit der Freiwilligen eintreten werden. In der Jugendfeuerwehr findet sich längst der Nachwuchs für die Einheiten der Freiwilligen und später auch für die Berufsfeuerwehr.

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Teamgeist, Kameradschaft und Spaß an der Technik“ nennt er als die überwiegenden Gründe für Kinder und Jugendliche, die blaue Uniform anzulegen.

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