Bochum. 1308 zugelassene Oldtimer gibt es in Bochum. Wir möchten wissen: Wer fährt das älteste Auto in der Stadt. Dabei zählen keine Modelle, die nur in der Garage stehen und für Oldtimer-Treffs herausgeholt werden. Das Auto muss trotz seines hohen Alters noch ständig im Gebrauch sein. Bitte melden!

Es war nur ein flüchtiger Blick beim Vorbeifahren. „Er steht etwas versteckt in der S-Kurve zwischen Bahnhof Langendreer und der Zufahrt zum Werk II: ein Kadett A aus den 1960ern“ schrieb die WAZ vor einigen Tagen in der Berichterstattung über die Schließung des Opel-Getriebewerks. Das automobile Schmuckstück wirkte wie ein Sinnbild der Werksgeschichte.

Seine Besitzerin mag die Erwähnung erfreut haben. Zurechtrücken musste sie aber, dass ihr Opel so alt nun doch nicht ist wie wir ihn gemacht haben. Es ist ein „Kadett B aus dem Jahre 1972“, ließ sie die Redaktion wissen. „Als ich den Wagen vor 27 Jahren für 600 DM erworben habe, war gefühlt jedes zehnte Fahrzeug ein Kadett.“

Viel Arbeit

Seitdem ist viel Zeit ins Land gegangen. Und viel Arbeit darauf verwendet worden, um den guten Opel fahrbereit zu halten. „Es ist hart, so ein Auto am Laufen zu halten“, sagt die Besitzerin, die ganz bescheiden nachlegt: „Und so schön ist es gar nicht mehr. Nur von weitem.“

1308 Fahrzeuge mit einem sogenannten H-Kennzeichen sind in Bochum zugelassen – von insgesamt 213.057 angemeldeten Fahrzeugen (Stand: September 2013). Sie sind allesamt mindestens 30 Jahre alt und gelten daher als „historische Kraftfahrzeuge“, wie es in Paragraf 9 der Fahrzeugzulassungsverordnung heißt. Sie haben stolze Besitzer und ernten immer wieder interessierte Blicke. So nahmen 300 „alte Schätzchen“ bei der 14. Bochumer Oldtimer-Meile im Mai teil und verzückten mit ihrem blank geputzten Chrom, mit restaurierten Polstern und todschickem Aussehen die Besucher.

Kopfreisen in die Vergangenheit

Alte Autos erwärmen unser Herz, erlauben uns Kopfzeitreisen in die Vergangenheit und führen bei manchen vielleicht sogar zum Dollarblick. Längst sind sie auch zur Wertanlage geworden.

Aber es sind nicht die teuren Porsches, Ferraris oder Maseratis, die uns interessieren. Wir fragen uns: Wer fährt das älteste Auto in der Stadt? Nicht unbedingt täglich muss das Gefährt auf der Straße sein, aber eben keine Wertanlage mit kuscheliger Rundumpflege, sondern immer noch ein, wenn auch besonders geschätzter, Gebrauchsgegenstand sein – von welchem Hersteller auch immer. Einer, der Besitzer oder Besitzerin von A nach B bringt. Bitte melden!