Bochum.. Rund 50 uralte Bäume und Baumgruppen in Bochum sind Naturdenkmäler. Bei einigen von ihnen wird das Alter auf 270 bis 280 Jahre geschätzt. Viele von ihnen stehen im Schlosspark Weitmar und werden vom Grünflächenamt begutachtet, gepflegt und vor Gefahren geschützt.

Landschaftsarchitekt Michael Schneider vor einer mehr als 250 Jahre alten Eiche.
Landschaftsarchitekt Michael Schneider vor einer mehr als 250 Jahre alten Eiche. © WAZ FotoPool / Ingo Otto | WAZ FotoPool / Ingo Otto

Nur wenige hundert Meter von der lärmenden Hektik der Hattinger Straße entfernt, steht ein Geschöpf, das über allem erhaben ist. Es handelt sich um eine Eiche, die seit mindestens einem Vierteljahrtausend im Schlosspark Weitmar wächst. Wer direkt vor ihren mächtigen Stämmen und Ästen steht und an ihr hoch blickt, könnte andächtig werden vor so viel Würde und Lebenskraft. Die rund 30 Meter hohe Eiche, die einen Stammumfang von rund fünf Metern misst, zählt zu den insgesamt rund 50 Naturdenkmälern in Bochum. Viele von ihnen stehen ebenfalls im Schlosspark.

Die ältesten Bäume Bochums werden auf 270 bis 280 Jahre geschätzt – und die Eiche gehört zu ihnen. Ihre ersten Blüten sprießten, als Friedrich der Große herrschte und Mozart komponierte. „Wenn diese Bäume erzählen könnten!“, sagt Michael Schneider, Landschaftsarchitekt beim Grünflächenamt. Das Amt kümmert sich um diese historischen Bäume, indem es sie begutachtet und pflegt, aber auch auf Gefahren achtet.

Kastanie war mehr als 250 Jahre alt

Diese Blutbuche direkt neben der Sylvester-Kapelle im Schlosspark Weitmar steht seit mehr als 250 Jahren. Ihre Verzweigung ist in ihrer Vielgliedrigkeit und Formschönheit geradezu ein Kunstwerk. Zudem macht sie noch immer einen gesunden Eindruck. „Die kann 700 oder 800 Jahre alt werden“, so Schneider.
Diese Blutbuche direkt neben der Sylvester-Kapelle im Schlosspark Weitmar steht seit mehr als 250 Jahren. Ihre Verzweigung ist in ihrer Vielgliedrigkeit und Formschönheit geradezu ein Kunstwerk. Zudem macht sie noch immer einen gesunden Eindruck. „Die kann 700 oder 800 Jahre alt werden“, so Schneider. © WAZ FotoPool / Ingo Otto | WAZ FotoPool / Ingo Otto

Erst vor ein paar Tagen haben die Mitarbeiter nur ein paar Schritte weiter eine Edelkastanie gefällt. Auch sie war mehr als 250 Jahre alt. Nun aber war sie so müde und morsch, dass sie umzustürzen drohte. Neben ihr steht aber noch ein weiteres Exemplar dieser Art - genau so alt und innen bereits mit Stahlstreben verstärkt und mit Gittern vor Tieren geschützt. „Man kann nicht sagen, wann sich der Baum verabschiedet.“ Als Faustregel gilt: Wenn noch ein Drittel Kernholz vorhanden ist, kann er noch lange leben.

Außer im Schlosspark stehen weitere uralte Bäume unter anderem auf dem Hauptfriedhof am Freigrafendamm.