Bochum.. Ab nächster Woche reiten, jagen und jetten „Die Kultcops im Ausland“. Daheim stehen Toto & Harry schon seit Monaten unter Beschuss. Bochums bekannteste Polizeibeamte sind bei der Polizeiführung und bei manchen Kollegen umstritten.
In 80 Folgen hatten sich Torsten „Toto“ Heim (50) und Thomas „Harry“ Weinkauf (48) zwischen 2001 und 2009 von Sat1 bei ihrem Streifendienst filmen lassen. Bis zu vier Millionen Menschen schauten zu. Anlass für den Privatsender Kabel 1, „Die Zwei vom Polizeirevier“ erneut in Serie zu schicken. Am 16. April (20.15 Uhr) starten „Die Kultcops im Ausland“. In Florida, Brasilien, Südafrika, Südkorea, Italien und der Türkei begleiteten die Polizeihauptkommissare ihre Kollegen, fangen einen Alligator ein, gehen auf Büffelstreife und sind mit Mafia-Jägern in Palermo unterwegs.
Mit einer aufwendigen Kampagne, die die Beamten mit gezückten Pistolen und in Bermudashorts zeigt, wirbt Kabel1 für die sechs Folgen. Es gibt kein Drehbuch. Mutterwitz und Herz, Charme und Schnauze führen Regie.
Versetzung zur Wache Südost
Hinter den Kulissen ist nach WAZ-Informationen längst Schluss mit lustig. Von Zerwürfnissen mit Kollegen ist die Rede. Wie es heißt, hat Polizeipräsidentin Diana Ewert erhebliche Vorbehalte gegen die Medienpräsenz des Duos (das schon seit Jahren nicht mehr gemeinsam Streife fährt). In Uniform dürfen Toto & Harry nur noch mit ausdrücklicher Genehmigung auftreten. „Eingehende Presseanfragen werden durch Verantwortliche geprüft. Es wird in jedem Einzelfall entschieden, ob die Beamten (...) an Veranstaltungen teilnehmen dürfen“, teilt das Polizeipräsidium auf Anfrage der WAZ mit.
„Toto“ Heim wurde von der Hauptwache zur Wache Südost an der Universitätsstraße versetzt: „Interne Geschehnisse, die grundsätzlich nicht in der Öffentlichkeit diskutiert werden“, so ein Sprecher.
Sender rechnet mit hohen Quoten
Zu den „Kultcops im Ausland“ enthält sich die Polizeiführung jeder öffentlichen Wertung – legt aber Wert auf die Feststellung, dass die Beamten ausschließlich „auf privater Basis“ an den Dreharbeiten teilnehmen durften. Für die insgesamt rund sechs Wochen im Ausland (die Türkeireise steht erst in der übernächsten Woche an) haben die Beamten ihren Jahresurlaub genommen und Überstunden abgebaut. „Das wurde und wird ganz sauber getrennt“, sagt Heim.