Bochum. Fünf Fahrgäste der Deutschen Bahn haben im Bochumer Hauptbahnhof 100 Minuten im Aufzug festgesteckt. Ein Techniker musste erst aus Düsseldorf gerufen werden. Die Bahn entschuldigte sich mittlerweile. Die Eingesperrten aber fragen sich: Was passiert, wenn ein ärztlicher Notfall vorliegt?
„Es war ein schlimmes Erlebnis“, klagt Renate Werz. Am Mittwoch um 16.15 Uhr stieg die WAZ-Leserin mit vier weiteren Fahrgästen am Hauptbahnhof in den Aufzug auf Gleis 7/8. „Auf halber Strecke blieb der Fahrstuhl stecken. Nach unserem Notruf bekamen wir die Mitteilung, dass ein Techniker aus Düsseldorf (!) kommt. Das werde etwas dauern“, schildert Renate Werz.
Um 17.10 Uhr habe die Gruppe nochmals den Notruf betätigt. Erneut sei man auf den Techniker aus Düsseldorf verwiesen worden. „Ist Bochum so ein Provinzbahnhof, dass keiner in der Nähe ist, der etwas tun kann? Was ist, wenn jemand im Aufzug kollabiert?“, fragt Renate Werz, die erst um 17.55 Uhr aus dem Aufzug befreit wurde.
Notdienst brauchte viel zu lange
Die Bahn entschuldigte sich am Donnerstag. Die Bahnmitarbeiter hätten zwar sofort den Notdienst des Aufzugbetreibers informiert. Der habe aber „viel zu lange gebraucht, um vor Ort zu sein. Standard sind 30 Minuten. Wir prüfen den Vorgang sehr genau, um in ähnlichen Fällen schnellere Hilfe zu gewährleisten“, erklärt Bahnsprecherin Andrea Brandt.