Bochum.. Endlich hat für die ehemaligen Stadtbadkunden der Geldsegen (wieder) eingesetzt. Am Montag, pünktlich um 10 Uhr, öffnete sich die Kasse für die Bochumer, die teils schon zum wiederholten Mal vor dem Stadtbad Schlange standen. Die meisten warteten mit gemischten Gefühlen.
Endlich hat für die ehemaligen Stadtbadkunden der Geldsegen (wieder) eingesetzt. Am Montag, pünktlich um 10 Uhr, öffnete sich die Kasse für die Bochumer, die teils schon zum wiederholten Mal vor dem Stadtbad Schlange standen. Die meisten warteten mit gemischten Gefühlen, nachdem sich im Vorfeld schon nervenaufreibende Szenen abgespielt hatten.
Endlich wurde Geld erstattet, die Stimmung blieb jedoch gespalten
Am vergangenen Montag hatte man sie zuletzt vertröstet, weil der zuständige Mitarbeiter erkrankt sei. Am Mittwoch davor war bereits nach der Hälfte der angesetzten Zeit das Geld ausgegangen und die übrig gebliebenen Wartenden wurden gebeten, es zum nächsten Termin noch einmal zu versuchen. Nun waren viele voller Hoffnung, bekamen dann auch tatsächlich das Geld für die noch gültigen Eintrittschips, Gutscheine und Kursgebühren erstattet.
Dennoch war die Stimmung nicht restlos heiter: „Wir stehen hier seit zehn Uhr und können immer noch nicht sicher sein, ob man uns bis ein Uhr unser Geld gegeben hat oder ob sie uns wieder nach Hause schicken“, äußert sich Antje Recktenwald skeptisch - es ist bereits 12.30 Uhr. Ein anderer Wartender wirft ein, dass schon Leute von der Kasse zurückgekommen seien, die berichteten, man habe sie mit der Feststellung konfrontiert, dass ihre Chips nicht mehr gültig seien und ihnen kein Anspruch auf Erstattung zugesprochen werden könne.
Abwicklung eine "mittlere Katastrophe"
„Wo ist da die juristische Geschäftsgrundlage?“, fragt Dr. Rolf Tiggemann verärgert. „Die kundenbezogene Abwicklung ist eine mittlere Katastrophe. Ich finde, es ist eine Zumutung, die älteren Leute hier so lange anstehen zu lassen. Und vernünftig informiert wird man auch nicht.“ Er bemängelt, dass der Betreiber des Stadtbades die Geduld der Bochumer zu sehr strapaziert habe.
Die einen sind froh, dass der Rubel nun - zumindest teilweise - zu rollen scheint, dennoch haben es die meisten satt, sich vor dem Stadtbad anzustellen. „Immerhin regnet es nicht“, meint eine Frau mit einer Gehhilfe, die jedoch nur noch zynischen Humor für die geschäftliche Abwicklung des Bades übrig hat. Währenddessen bewegt sich die Schlange nur langsam vorwärts. Die Kostenerstattung gestaltet sich schleppend, mit vielen Diskussionen und nur einem Angestellten, der sich der Belange der Kunden annimmt.
Ingrid Schweizer, die ebenfalls seit über zwei Stunden ansteht, bemerkt: „Das Problem ist heute nicht nur das Stadtbad. Die Leute gehen rein und stehen dann zwanzig Minuten an der Kasse und diskutieren. Das bringt doch jetzt auch nichts mehr.“