Altenbochum / Wiemelhausen. Die Stadt Bochum legt Radwege auf der Straße Auf der Heide an. Dadurch fallen 59 Stellplätze weg. Der Bezirk Mitte fordert Nachbesserung.
Die Stadt will auf der Straße Auf der Heide im Abschnitt zwischen Wasser- und Theoderichstraße Radwege anlegen. Das führte in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Mitte zu heftigen Diskussionen. Zwar begrüßen alle Fraktionen die Pläne; doch dass für die Radwege 59 Parkplätze verschwinden sollen, bereitet den meisten Bauchschmerzen.
Die Straße Auf der Heide verbindet die Stadtteile Altenbochum und Wiemelhausen mit dem Stadtteil Steinkuhl und ist als Verlängerung der Wasserstraße eine wichtige West-Ost-Verbindung im Hauptverkehrsstraßennetz der Stadt. Mit Fertigstellung der BAB 448 wird die Verkehrsbedeutung als Verbindung zu den Auf- und Abfahrten der Autobahn in Steinkuhl zunehmen. Zur innerstädtischen Erschließung von Mark 51 / 7 wird die Straße Auf der Heide ebenfalls eine wichtige Funktion übernehmen.
Im Frühjahr 2020 wurde im Rahmen des Deckenprogramms im Abschnitt zwischen Wasser- und Theoderichstraße die Fahrbahndecke erneuert. Dies eröffnet die Möglichkeit, dort Radfahrstreifen einzurichten. Es ist vorgesehen, diese bis zum Opelring fortzuführen. Die Kosten betragen 140.000 Euro.
Parkdruck in den Wohnstraßen
James Wille, CDU-Fraktionschef im Bezirk: „Wenn dort 59 Parkplätze wegfallen, verlagert sich das Problem in die Nebenstraßen, wenn dort der Parkdruck wächst. Das führt zu Konflikten mit den Anwohnern.“ Er regte an, die Vorlage an die Verwaltung zurückzuweisen mit der Maßgabe, in der nächsten Sitzung weitere Varianten für den künftigen Radweg vorzustellen.
Das Problem aber sei, so gab Bezirksbürgermeisterin Gabriele Spork bedenken, dass die Entscheidung im Ausschuss für Infrastruktur am 3. Juni ansteht und die nächste Sitzung des Bezirks erst am 18. Juni. „Dann würde ohne unsere Stellungnahme beschlossen.“
Schrägparken prüfen
Auch Holger Schneider, Fraktionschef der SPD im Bezirk Mitte, hatte seine Bedenken. „Die Verwaltung sollte prüfen, ob ein Teil der Parkbuchten erhalten werden kann, überall dort, wo es möglich ist. An der Bessemerstraße haben wir mit gekipptem Parken gute Erfahrung gemacht, das es erlaubt, genügend Abstand zwischen Pkw und Radfahrern einzuhalten. Vielleicht bestünde diese Möglichkeit auch Auf der Heide.“ In jedem Fall sollte, so Schneider, ein Kompromiss gefunden werden im Sinne der dort ansässigen Gewerbetreibenden.
Christoph Matten vom Tiefbauamt erklärte, dass die Verwaltung mehrere Varianten geprüft habe. „Aber die anderen haben wir verworfen; entweder beinhalteten sie zwar mehr Parkplätze, aber das wäre sehr aufwendig. Oder aber noch mehr Stellplätze fielen weg. Die vorliegende Variante ist also ein Kompromiss.“
Prüfauftrag an Verwaltung
Auf der Straße parkten heute viele Lkw. Nach der Umgestaltung für den Radweg sollte das nicht mehr möglich sein, so dass mehr Platz für Pkw bliebe. Zudem, so Matten, müssten die Geschäftsinhaber selbst für Kundenparkplätze sorgen. Eine Ansicht, die James Wille nicht teilen konnte.
Schließlich einige sich das Gremium darauf, der Verwaltung einen Prüfauftrag zu erteilen: Überall dort, wo der Gehweg breit genug ist, gekipptes Parken zuzulassen, um mehr Parkplätze zu erhalten. Einzig Raphael Dittert von der grün-offenen Fraktion mochte das nicht mittragen.