Bochum. Das „Urban Art“-Projekt von Pottporus und Schauspielhaus bringt ein Jahr lang HipHop-, Breakdance- und Graffiti-AGs an sechs Bochumer Schulen.
„Urban Art“ ist ein vergleichsweise neuer Begriff, nicht jedem ist er auf Anhieb vertraut. Nicht jedem, müsste man genauer sagen, der bereits Ü 30 ist. Denn Urban Art – die Kunst des urbanen/städtischen Raumes – ist ein Jugendphänomen, das allerdings weltweit Furore macht.
In Bochum stehen, was „Urban Art“ angeht, die jungen Artisten der „Urbanatix“-Shows im Fokus, aber auch der in Herne ansässige Pottporus eV., mit dessen Tanzsparte „Renegade“ das Schauspielhaus eine fruchtbare Kooperation unterhält. Nun wird diese um ein neues Schul-Projekt bereichert, passender Name: „Urban Art“.
„Erinnerungen“ lautet das Thema
Urban Art ist ein globales Phänomen, das jeden öffentlichen Raum (Straßen, Plätze, Brücken, Geländer, Mauern, Türme...) zum Kunstraum machen kann. Die Urban Artists arbeiten mit dem, was da ist und erobern den Stadtraum auf ihre Weise. Graffiti sind das wohl bekannteste Zeugnis, wobei hier von den ambitioniert gestalteten Wandkunstwerken die Rede ist, nicht von den „Schmierereien“ aller Art, die es daneben gibt.
Tanz, Rap, Graffiti
„Urban Art ermöglichte jungen Menschen einen ersten Zugang zu Kunsterlebnissen sowie das Finden eigener Ausdrucksformen“, so Franziska Rieckhoff, Theaterpädagogin am Schauspielhaus. In dem neuen, von der Stiftung Mercator mit 50.000 Euro geförderten Projekt bekommen Schüler/innen an sechs Ganztagsschulen Gelegenheit, sich ganz praktisch mit urbaner Kunst auseinanderzusetzen.
Zwar sind die künstlerischen Schwerpunkte immer unterschiedlich, aber es gibt als Klammer ein übergreifendes Thema, in diesem Jahr heißt es „Erinnerungen“.
Projekt soll weitergeführt werden
Die Projektförderung der Stiftung Mercator läuft zunächst für ein Jahr, danach soll aber nicht Schluss sein. Zum einen können Schüler und Schülerinnen, die durch die Arbeitsgruppen angeregt wurden und später intensiver einsteigen wollen, auch außerhalb des Schulbetriebs weiterarbeiten, etwa in/mit den Angeboten des Jungen Schauspielhauses oder des Pottporus-Programms (demnächst auch in der „Zeche 1“ in Weitmar). Es ist aber auch der große Wunsch aller Beteiligten, das kreative Urban-Art-Gefühl auch an anderen Bochumer Schulen wirksam werden zu lassen.