Bochum. Die Städte Bochum und Herne stellen am Donnerstag Pläne für ein Logistikzentrum vor. Geplant ist dies im interkommunalen Gewerbegebiet Her-Bo-43.
Knapp zehn Jahre nachdem sich die Städte Bochum und Herne zur gemeinsamen Entwicklung des interkommunalen Gewerbegebiets Her-Bo-43 in den Stadtteilen Riemke und Holsterhausen entschlossen haben, ist ihnen ein großer Wurf gelungen. Am Donnerstag wollen sie den Investor für ein elf Hektar großes Areal vorstellen.
Der Discounter Lidl möchte auf dem betreffenden Areal ein neues Lebensmittelverteilzentrum errichten. Die Pläne werden die Oberbürgermeister beider Städte, Bochums Thomas Eiskirch und Hernes Frank Dudda (beide SPD), gemeinsam mit Lothar Rungenhagen, dem Immobilienleiter der Lidl-Regionalniederlassung Herne, vorstellen. Es wird das weltweit 155. Logistikzentrum des Unternehmens und soll neue Arbeitsplätze in der Region schaffen.
Altes Leitbild gilt nicht mehr
Das Gewerbegebiet Her-Bo-43 ist insgesamt 233 Hektar groß, 103 Hektar auf Bochumer und 130 Hektar auf Herner Stadtgebiet. Im ursprünglichen Konzept des Essener Planungsbüro BKR gehörte zum Leitbild noch die Vermeidung großflächiger Logistikbetriebe. Indes haben sich schon längst mit Unternehmen wie DHL und Amazon, die beide auf dem Thelen-Gelände im Kern von Her-Bo-43 angesiedelt sind, Logistiker niedergelassen.
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Um für eine möglichst gute Verkehrsanbindung an das und im Gewerbegebiet diesseits und jenseits der Autobahn 43 zu sorgen, verfolgt die Stadt Bochum weiterhin das Ziel, die 1965 beim Bau der Autobahn für die Zechenbahn Constantin errichtete Unterführung beim anstehenden sechsstreifigen A43-Ausbau zu erhalten. In den Planungsunterlagen von Straßen-NRW für den Ausbau ist die Verbindung der Rensingstraße auf Bochumer Gebiet mit der Veimannstraße (Herne) farblich gesondert markiert.
Bochum will A 43-Unterführung erhalten
„Nachdem es die Bahn nicht mehr gibt, würden wir die Unterführung überplanen“, sagt Carola Ziebs, Projektgruppenleiterin von Straßen.NRW. „Aber wir können eine neue Unterführung berücksichtigen und würden sie auch mit bauen.“ Das aber dürfe keine Privatstraße eines Investors, sondern müsse eine öffentlich gewidmete Straße sein. Die Kosten für den Bau der Unterführung müsste die Stadt und/oder der Investor tragen.
Die dazu notwendige Änderung des Bebauungsplans 979 hatte der Ausschuss für Planung und Grundstücke bereits 2015 mit einem einstimmig beschlossenen Aufstellungsbeschluss auf den Weg gebracht. Wenn Straßen.NRW in den nächsten Monaten die Planungen für den A43-Ausbau im Abschnitt von Riemke bis zum Autobahnkreuz Bochum auslegt, dann fehlen Details zur Straßenplanung noch. „Die müssen wir jetzt auch noch nicht haben“, so Carola Ziebs. Bis zum Planfeststellungsbeschluss voraussichtlich im kommenden Jahr sollten sie aber nachrichtlich vorliegen. Mit dem Baubeginn im entsprechenden Abschnitt rechnet die Projektgruppenleiterin etwa im Jahr 2023.