Bochum. Eigentlich sollte die Bundesbankfiliale Bochum im Frühjahr 2020 schließen. Ihr Umzug nach Dortmund in den größten Tresor von NRW verzögert sich.
Eigentlich sollte der größte Tresor Bochums schon ausgeräumt und sein Inhalt in den größten Tresor des Landes NRW nach Dortmund gebracht worden sein. Aber die Filiale der Bundesbank an der Universitätsstraße ist immer noch in Betrieb. Ihr Umzug verzögert sich.
So wie die vier anderen Rhein-Ruhr-Filialen der Bundesbank in Düsseldorf, Essen, Hagen und Dortmund soll auch das Bochumer Haus geschlossen werden, sobald die neue Bundesbankfiliale in Dortmund-Aplerbeck eröffnet wird. Das sollte eigentlich bereits im Frühjahr 2020 geschehen sein.
Immer noch werden DM umgetauscht
„Aber leider verzögert sich die Inbetriebnahme unserer neuen Filiale bis ins erste Halbjahr 2021“, sagt Bundesbank-Sprecher Uwe Deichert. Gründe dafür seien neben der hohen Nachfrage nach Bauleistungen einige bautechnische Mängel. Und die müssten erst behoben werden. Noch sei nicht genau terminiert, wann der Neubau eröffnet und die alten Filialen geschlossen werden.
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Mit der Zusammenlegung setzt die Bundesbank ihren Zentralisierungskurs fort. Etwa 200 Filialen hatte sie einst bundesweit. Jetzt sind es noch 35 – und auf absehbare Zeit eben nur noch 31. Bis der Bochumer Standort schließt, werden dort noch alle Dienstleistungen angeboten: Dazu zählt das sogenannte „Jedermannngeschäft“ ebenso wie der Umtausch von Euro-Münzen in Euro-Banknoten und umgekehrt sowie der Umtausch von DM-Banknoten und –Münzen. Auch die werden nahezu täglich noch von Bochumern vorbeigebracht. Allein 2016 brachten 2000 Kunden noch 1,2 Millionen DM zum Umtausch vorbei.
Teil der Belegschaft ist schon weg
Banken und Sparkassen können an der Universitätsstraße außerdem Münzen aller Stückelungen einzahlen und sich auszahlen lassen. Die Ver- und Entsorgung von Banknoten an Bank und Sparkassen läuft seit Mitte Juli 2020 nur noch über die Bundesbankfilialen in Essen und Dortmund. Das liege daran, so der Sprecher, „dass bereits ein Teil des Bochumer Personals für Testaktivitäten in der neuen Filiale eingesetzt wird.“
Deshalb arbeitet nur noch ein kleiner Teil der ursprünglich 70-köpfigen Belegschaft in der Stadt. „Nach Schließung der Filiale wird der Großteil der Beschäftigten in der neuen Filiale eingesetzt werden“, so Uwe Deichert. Andere Mitarbeiter werden zur Hauptverwaltung nach Düsseldorf wechseln oder gehen in den Ruhestand. „Es wird keine betriebsbedingten Kündigungen geben.“
Gebäude steht zum Verkauf
Das Gebäude an der Universitätsstraße 72 steht nach der Schließung zum Verkauf. Die 1983 gebaute Spezialimmobilie, deren markantestes Merkmal der Tresor im Keller ist, hat eine Fläche von 2000 Quadratmetern. Die indes werden nicht von der Bank genutzt. Zum Gebäude gehören auch acht Wohnungen.
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