Bochum. Möbel Hardeck aus Bochum wagt ein neues Ladenkonzept in Hamburg. Es reagiert damit auf die Zeichen der Zeit. Anfang 2021 ist die Eröffnung.
Am großen Rad dreht Hardeck schon lange. Das Möbelunternehmen aus Bochum gehört dank Wachstum und Übernahmen mit seinen vier großen Häusern zu den Top 10 der Branche in Deutschland. 2018 verbuchte es mit seinen 1500 Mitarbeitern einen Umsatz von 350 Millionen Euro.
Jetzt geht es einen ganz neuen Weg. Anfang 2021 wird Hardeck am Gänsemarkt in Hamburg eine neuen Laden eröffnet. Auf 1500 Quadratmetern über zwei Etagen sollen Kunden einen Eindruck von der Hardeck-Welt bekommen. „Wir reagieren damit auf das veränderte Einkaufsverhalten unserer Kunden. Fläche ist nicht mehr alles. Es geht darum gut zu beraten, zu inspirieren und auf unseren Onlineshop hinzuweisen, den wird seit 2018 erfolgreich betreiben“, sagt Junior-Chef Dirk Hardeck.
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Idealer Ort für neues Konzept
Er hat sich das neue Format ausgedacht und ist überzeugt von dem Schritt in die Großstadtmitte. Immer weniger Leute fahren in Ballungsräumen Auto, dort sinkt die Neigung zum Einkauf auf der grünen Wiese. Also kommt Hardeck zu den Leuten, die sich nicht selten vorher online informiert haben, „aber die die Möbel auch ertasten und erfahren wollen. Wir betreiben beratungsintensive Produkte.“ Geboten werden soll in Hamburg „eine kleine und feine Auswahl des Hardeck-Sortiments“, wie es heißt. Denn: Aus der Sicht von Dirk Hardeck spielt die Verzahnung des Onlineshops mit der Beratung vor Ort eine große Rolle. Und diese Rolle werde an Bedeutung gewinnen.
Der Gänsemarkt ist aus seiner Sicht ideal für das neue Konzept des 1937 in Bochum gegründeten Familienunternehmens: „Jeder, der in Hamburg und Umgebung lebt, kennt diese historische Adresse und verweilt dort gerne. Das ist genau der richtige Ort, um die Einrichtungswünsche der Hamburger zu erfüllen.“ Geht das Konzept in Hamburg auf, sei die Eröffnung weiterer Läden in anderen Großstädten wie Berlin, München, Köln, Stuttgart möglich. „Jedes Unternehmen stellt sich die Frage wie es wachsen möchte.“ Hamburg ist eine der Antworten des Familienunternehmens auf diese Frage.
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Personal wird in Bochum geschult
Dass in der Bochumer City ein Hardeck-Laden eröffnet wird, ist indes ausgeschlossen. „Wir haben einen gut gehenden Standort hier. So gut wie jeder Bochumer kennt uns“, so Dirk Hardeck. Das Haus in Laer sei sowohl mit dem Pkw als auch mit der Straßenbahn gut zu erreichen.“ Ein Laden in der Innenstadt würde keinen Sinn machen.
Präsenz und Beratung spielen eine große Rolle
Bislang betreibt das Einrichtungshaus Hardeck vier Möbelhäuser in Bochum, Hilden, Senden und Bramsche mit einer Verkaufsfläche von jeweils mehr als 35.000 Quadratmetern.
Mit dem Weg in die Innenstadt bestreitet das Familienunternehmen einen Weg, den auch der Branchenriese Ikea schon gegangen ist. Er hatte 2014 in Hamburg-Altona sein erstes City-Geschäft eröffnet und setzt seit 2018 verstärkt auf Läden in Innenstadtlagen.
Aus Sicht von Hardeck wird es in Zukunft immer wichtiger, stationären Handel und Onlinehandel so gut wie möglich zu verknüpfen. Trotz und gerade wegen des Internets spielen Präsenz und Beratung eine große Rolle, so Dirk Hardeck.
Die Branche blickt mit großem Interesse nach Hamburg, wie Dirk Hardeck weiß. Möbel-Fachmagazine haben längst über das Projekt berichtet. Derweil bereitet sich das Unternehmen auf die Öffnung vor. Zahlreiche Bewerbungen für die gut 30 Arbeitsplätze in Hamburg seien eingegangen. In diesen Tagen werde das Personal ausgesucht und später dann in Bochum geschult.
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Investition trotz Corona
Mindestens zwei Jahre will Dirk Hardeck dem neuen Laden die Chance geben, sich zu entfalten. Was das Gelingen betrifft, zeigt er sich zuversichtlich: „Wir würden das ja nicht tun, wenn wir nicht davon überzeugt wären.“ Das Familienunternehmen wagt den Schritt trotz Corona. „Als inhabergeführtes Unternehmen denken wir seit über 80 Jahren langfristig und investieren antizyklisch, denn wir glauben an unser Unternehmen und an unsere Mitarbeiter“, sagt der Geschäftsführer Dirk Hardeck.
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