Bochum. Als Start-up setzt die Bochumer Firma „Apogeo Café“ auf frische Kaffeebohnen aus Kolumbien. Der Onlinehandel ist erfolgreich angelaufen.
„Die erste Tasse kolumbianischer Kaffee war eine Offenbarung für uns“, sagen Gerrit Großmaas (31) und Fabian Wallenstein (30). Auf einem Trip vom Amazonas bis zur Karibik-Küste durchquerten sie 2019 die Kaffeeplantagen auf den Hügeln Kolumbiens – „uns war sofort klar, da geht was.“
Von Kolumbien nach Bochum und zurück
Zurück in Bochum, machten sie dann Nägel mit Köpfen und gründeten einen Onlinehandel mit Kaffeebohnen aus Kolumbien; Name des Start-up: „Apogeo Café“ (heißt: „Blütezeit, Höhepunkt“). Geröstet wird in Bochum. Ihr Anspruch: „Die Kunden trinken Kaffee, den wir selbst zu 100 Prozent nachvollziehen können und den sie direkt nach Hause geliefert bekommen.“
Wer an der geöffneten Tüte den Geruch der frisch gerösteten Bohnen Bohnen für Filter- und Espresso-Kaffee erschnuppert, merkt gleich: Das ist was Besonderes. Von süßer Schokolade bis zum fruchtigen Biss in eine tropische Frucht - das Aroma-Spektrum sei „unfassbar reich. Wir probierten uns durch Dutzende Sorten und suchten dabei einige Lieblinge heraus, die wir jetzt nach Deutschland bringen“.
Frischer Kaffee-Duft ist schon was Besonderes
Sie machten sich auf die Suche nach Importeuren, die in direktem Kontakt zu den Bauern stehen. Um sicherzugehen, „dass die Auswahl des Rohkaffees unseren hohen Qualitätsanforderungen entspricht. Der Kaffee soll direkt, fair und unvermittelt bei den Kunden landen.“
Ihr Direktimporteur ist „Colombian Spirit“. Man verzichte „ausdrücklich auf Vereinigungen, die gegen eine Gebühr Siegel verteilen; wir haben uns ein eigenes Bild von der Lage auf den Farmen gemacht“.
So wollen sie sichergehen, „dass unser Kaffee auch eine faire Bezahlung und einen ökologischen Umgang mit Ressourcen versprechen und halten kann“. Die Marktstrukturen seien durch Großkonzerne und intransparente Handelsverträge oft „pures Gift für die Kleinbauern in den Anbauregionen. Der Etikettenschwindel, dem der Verbraucher ausgesetzt ist, erschwert es, gut- und schlechtgehandelte Produkte zu unterscheiden“.
Junges Duo will Akzente setzen
Das Duo hat sich auch wissenschaftlich mit dem Thema befasst. „Unsere Arbeit zum Verantwortungsproblem in der Konsumenten-Ethik schlägt sich hier auch nieder“, so Gerrit Großmaas aus Höntrop (32), der Philosophie studiert hat, und Fabian Wallenstein aus Westenfeld, er studiert Wirtschaftspsychologie.
Auch Hostal-Projekt
Unterschiedliche Packungsgrößen sind erhältlich.Übrigens: Die beiden Bochumer haben einen Hektar Land im Norden Kolumbiens gekauft für ein anderes Projekt: Sie wollen dort ein „Eco-Hostal“ errichten, gebaut und betrieben unter ökologischen Gesichtspunkten. Die Corona-Pandemie habe die Pläne zeitlich zurückgeworfen, „doch wir halten daran fest“.
„Uns interessiert die Frage, ob Kunden wirklich bereit sind, den Aufpreis für fairen Kaffee zu zahlen und ob so langfristiger nachhaltiger Handel möglich ist.“ Man gehe „einen anderen, einen direkten Weg von Kolumbien nach Deutschland. Einmalige Bohnen wie z.B. die Varietät Castillo, die wir für unsere Marke Pasionita benutzen, stammen von der Frauenvereinigung El Trebol“.
Soziale Projekte fördern
Der Verein setze sich nicht nur für eine faire Bezahlung, sondern auch für die Rechte junger Frauen und Mädchen in der Gesellschaft ein. So unterstütze man Frauen aus Charalá und Coromoro in Santander. Ihr ethischer und sozialer Anspruch geht über den Import hinaus.
Der Kaffee wird über „Röst-Art“ mit Richard Miklas (er betreibt ein Café in der Grabenstraße im Bochum) geröstet und verpackt, auch über die Rösterei „Three Years One Day“ aus Bochum-Weitmar. „Ganz ohne den Einfluss von Konzernen oder externen Vertriebspartnern.“
Weitere Infos und Probepäckchen unter www.apogeocafe.de