Bochum. Das Traditionslokal „Haus Linden“ in Bochum hat einen neuen Pächter. Der ist im Ortsteil kein Unbekannter – und hat kulinarisch aufgerüstet.
Als im Juli der Pfarrer anrief, wusste Dennis Grabowski: „Jetzt könnte es klappen.“ Zweimal hatte er sich in den zurückliegenden Jahren vergeblich beworben. In der Tat: Diesmal hat’s funktioniert. Grabowski ist neuer Pächter im „Haus Linden“. Seit zwei Wochen ist das Traditionslokal an der Hattinger Straße wieder belebt.
In Linden ist der 37-Jährige bekannt wie ein bunter Hund. Nicht nur, weil er seit seiner Kindheit in dem Ortsteil lebt, sondern auch, weil er seit zehn Jahren die „Haltestelle“ führt: eine klassische Kneipe, die als letzte Überlebende ihrer Art gilt. „Als ich anfing“, erzählt Grabowski, „gab’s hier noch sechs Kneipen.“
„Haus Linden“ wurde aufwendig umgebaut
Auch das „Haus Linden“ direkt gegenüber galt immer wieder als Sorgenkind. „Meine beiden Vorgänger hatten weniger Glück“, sagt der Restaurantfachmann (Ausbildung im Hattinger Landhaus Grum). Er hingegen sei gekommen, um zu bleiben. Allzu weit hat er es von der „Haltestelle“, die er weiter betreibt, ja nicht.
Seine Ambitionen mit dem neuen Lokal (im Besitz der Kirche) sind groß. Im Juli/August hat er aufwendig umgebaut, die Theke geöffnet, neues Interieur beschafft und der – nun ja – Dorfgaststätte ein hochwertiges, fast schon edles Ambiente verpasst. „Man denkt, man ist in einem anderen Laden“, sagt der neue Chef.
Neustart mit ambitionierter Karte
Der Neustart bildet sich auf der kleinen, aber feinen Karte ab. Die offeriert Kulinarisches auch jenseits der Vorort-Gaststuben-Kategorie. Als aktuelle „Empfehlung des Küchenchefs“ Nikita Enns wird u.a. Wolfbarsch in Rieslingsauce (18,50 Euro) offeriert. Als Hauptspeisen sind Linguini und Garnelen (14,50 Euro), ein auf den Punkt zubereitetes Rumpsteak (23 Euro) oder Entenbrust (25 Euro) im Angebot.
„Die Resonanz der Gäste wird zeigen, wohin unser Weg in der Küche führt“, sagt Dennis Grabowski. Sicher ist er, dass das „Haus Linden“ als Treff heimischer Vereine, Verbände und Stammtische (bald auch wieder mit Kegelbahn) eine gute Zukunft hat. Wichtig, etwa für Familienfeiern, sei auch der Saal für bis zu 160 Gäste: „So etwas gibt es in Linden sonst gar nicht mehr.“
Haus Linden, Hattinger Straße 814, 0234/97 88 80 78, dienstags bis samstags ab 16 Uhr, sonntags ab 11.30 Uhr geöffnet.