Linden. . Nach 15 Jahren nimmt der beliebte Gastwirt Imre Farago Abschied. Die Betreiber vom Altenbochumer Hof wollen das gutbürgerliche Lokal etwas aufpeppen.

Stolze 15 Jahre stand Imre Farago wie eine Eins in der Küche im Haus Linden und bewirtete seine Gäste mit allem, was auf eine gutbürgerliche Speisekarte gehört. „Es war eine harte, aber auch eine schöne Zeit, doch jetzt ist Schluss. Ich habe fertig.“

Am 27. Juni gibt Farago seine Abschiedsparty, danach brechen in dem Traditionslokal an der Hattinger Straße 814 neue Zeiten an. Die Betreiber des Altenbochumer Hofs werden das Restaurant mit etwas verändertem Konzept fortführen.

Faragos Abschied ist für viele Lindener ein Verlust, seine Stammgäste haben den freundlichen Ungarn fest ins Herz geschlossen. Die Kommentare bei Facebook sind wehmütig: „Ach Imre, das ist total schade, aber für dich und deine Familie schön“, schreibt jemand. Auch Stammgast Torsten „Toto“ Heim meldet sich via Facebook zu Wort: „Du hast dir die Rente verdient“, schreibt er.

Und darauf freut sich Farago sehr, denn das Haus Linden hat ihn lange gefordert. „In den letzten Jahren hatte ich genau vier Tage Urlaub“, meint er. „Da war ich mit meinem Sohn im Schwarzwald.“

Torwart in der zweiten Liga

Imre Farago stammt aus Ungarn, wo er als Torwart in der zweiten Liga kickte, ehe er mit 20 Jahren nach Deutschland kam. „Eigentlich wollte ich nur die Sprache lernen und dann zurück in meine Heimat“, sagt er. Doch „die Liebe seines Lebens“ kam dazwischen: Seine Frau Renate lernte er in Linden kennen. Weil es mit der Fußballkarriere wegen vieler Verletzungen nicht klappte, widmete sich Farago der Gastronomie. Danach war er in mehreren legendären Gaststätten aktiv: etwa dem „Oh la la“ an der Herner Straße oder der „Zornigen Ameise“ in Essen-Steele.

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Im Haus Linden wurde er dann heimisch, 15 Jahre war er für seine Gäste da. Im schnelllebigen Restaurant-Geschäft ist das eine Ewigkeit. „Es hat mir total viel Spaß gemacht, und ich möchte mich bei allen bedanken“, sagt der 65-Jährige. Gleichwohl merkt er kritisch an, dass die Gastronomie ein undankbarer Beruf geworden sei. „Manche Gäste wollen immer mehr Service und Leistung für immer weniger Geld“, sagt er. „Das hat mich manchmal echt geärgert.“

Neueröffnung ist für den 18. Juli geplant

Nach Faragos Abschiedsabend soll das Haus Linden schon am 18. Juli neu eröffnen – dann unter Federführung von Markus Wagner (43) und Stefan Hofmann (33), die seit rund zwei Jahren erfolgreich den Altenbochumer Hof betreiben und nun erweitern wollen. „Was Imre hier geschafft hat, davor habe ich hohen Respekt“, sagt Wagner.

Zur Abschiedsfeier lädt Imre Farago seine Stammgäste am 27. Juni ein. Eintritt (15 Euro inkl. Imbiss und Getränke) nur nach Anmeldung: Tel. 0234 / 49 700 19.