Bochum. Während es in NRW mehr Kaiserschnitte gab, ist in Bochum ein gegenteiliger Trend erkennbar. Das zeigt eine Abfrage bei zwei Geburtshilfen.
Bochum trotz dem NRW-Trend: Während 2020 landesweit mehr Babys per Kaiserschnitt geboren wurden, ist die Quote in Bochum relativ gleichbleibend oder sinkt sogar etwas. In den Augusta-Kliniken wurden im vergangenen Jahr 30,8 Prozent der Babys per Kaiserschnitt geboren. Im St.-Elisabeth-Hospital liegt der Wert bei rund 35 Prozent.
„Wir haben in den vergangenen Jahren immer eine Kaiserschnittrate gehabt, die ungefähr zwischen 25 und 30 Prozent lag“, erklärt Benedikt Gottschlich, Leitender Arzt in der Klinik für Geburtshilfe am Augusta. In den ersten vier Monaten dieses Jahres sind rund 26 Prozent der Neugeborenen mit einem Kaiserschnitt auf die Welt gekommen. Einen Zusammenhang zwischen der Kaiserschnitt-Rate und der Corona-Pandemie sieht Gottlich nicht.
Auch interessant
Im St.-Elisabeth-Krankenhaus, das erst vergangene Woche als Perinatalzentrum zur Versorgung von Früh- und Neugeborenen des Levels eins rezertifiziert wurde, ist die Kaiserschnittquote etwas höher. „Da unsere Geburtshilfe generell eine hohe Zahl an Risikopatientinnen betreut“, heißt es von Sprecherin Annette Wenzig. 2020 gab es bei rund 35 Prozent der Geburten einen Kaiserschnitt, davor lag die Quote bei 39 Prozent.
In NRW steigt die Zahl der Kaiserschnitte
Im Corona-Jahr 2020 sind in Nordrhein-Westfalen hingegen mehr Babys per Kaiserschnitt geboren als im Vorjahr, die Quote steigt um rund drei Prozentpunkte auf 35,3 Prozent. „Im Bundesdurchschnitt hat 2020 fast jedes dritte Baby (32,8 Prozent) per Sectio das Licht der Welt erblickt“, teilt die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) mit Serviceteam in Bochum mit und beruft sich auf eine Datenauswertung.
Auch interessant
„Wir hoffen, dass der Kaiserschnitt als Geburtsmethode noch sensibler eingesetzt wird und Schwangere eine bessere Aufklärung erhalten“, so Axel Schmidt vom Serviceteam. Die Krankenversicherung habe zu diesem Thema medizinische Leitlinien herausgegeben. „Denn auch wenn der Eingriff routinemäßig in den Krankenhäusern durchgeführt wird, sollte er nur aus medizinischen Gründen und nach sorgfältiger Aufklärung und Abwägung erfolgen“, heißt es weiter in der Pressemitteilung.
Die KKH weist darauf hin, dass Schwangere die Möglichkeit haben, zwei enge Kontaktpersonen zu bestimmten, die sich vorzeitig gegen Corona impfen lassen können. „Für die individuelle Terminvergabe sollten Interessierte mit dem örtlichen Impfzentrum Kontakt aufnehmen“, so Schmidt.