Bochum-Werne. Nach langer Suche hat der Tennisclub Rot-Weiß in Bochum-Werne endlich einen Clubwirt gefunden. Dieser lockt mit einem neuen Konzept ins „EE“.
Frischer Wind ist am Werner Hellweg eingezogen. Das zeigen nicht nur neu gestrichene, hell bestuhlte und mit Blumen dekorierte Räumlichkeiten, sondern das komplette Konzept – von Name bis Speisekarte. Zum 1. März hat der 43-jährige Hüseyin Ugur das Ruder in der Clubgastronomie des TC Rot-Weiß in Bochum-Werne übernommen.
Bochum: Tennis-Club hat endlich einen neuen Gastronom
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„Eigentlich bin ich als Center-Manager schon voll berufstätig, aber als ein neuer Pächter hier in Werne gesucht wurde, haben wir es uns doch überlegt“, sagt der gebürtige Dortmunder, dessen Töchter im Verein Tennis spielen. Wie gut, dass Ehefrau, Bruder und Neffe tatkräftig unter die Arme greifen. „Ich habe während meiner Studienzeit in der Gastronomie gearbeitet und deshalb viel Erfahrung“, sagt Ugur. Nach seinem BWL-Studium war er dann in verschiedenen Positionen tätig, etwa als Markt- oder Verkaufsleiter.
„Gerade in den Sommermonaten wollen wir natürlich auch Geld verdienen, aber es geht uns auch darum, das Vereinsleben wieder zu bereichern und den Menschen eine Möglichkeit zu geben, mit Freude ein Bierchen zu trinken und eine Kleinigkeit zu essen“, sagt Ugur. „EE“ heißen Café, Lounge und Restaurant fortan.
Bochum: Name der Gastronomie hat mit den drei Töchtern des Wirts zu tun
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Warum, erklärt der stolze Familienvater wie folgt: „Meine drei Töchter tragen alle Doppelnamen mit E, so kamen wir auf die Idee.“ Estel-Eda (9), Eliz-Ela (7) und Elda Elin (1) dürften sich darüber freuen. Anekdoten wie diese kann man erfahren, wenn man zum Plausch in die Clubkneipe kommt. Außerdem, wie „Cig Köfte“ aus Bulgur hergestellt werden oder was die türkische Frikadelle ausmacht.
Die gibt es nämlich neben Klassikern wie Currywurst Pommes, Bockwurst mit Kartoffelsalat und Schnitzeln ebenfalls auf der Karte – und sind jetzt schon laut Ugur „der Renner“. „Weitere Landesspezialitäten werden wir zunächst als Tagesgerichte anbieten, zum Beispiel gefüllte Frikadellen oder Weinblätter“, kündigt er an. Dann werde er schauen, was es fest ins Angebot schaffe.
Neuer Gastronom: Türkische Spezialitäten kommen bei den Tennisspielern gut an
„Ich war wirklich überrascht, dass die Nachfrage nach türkischen Spezialitäten doch so groß ist“, sagt Ugur. Bald werde es die Speisekarte auch im Internet geben. Auch sonst ist der Gastronom teilweise noch in der Findungsphase: „Unsere Preise sind zunächst Neueröffnungspreise“, erklärt er. Pommes für 1,50 Euro, Linsensuppe für 2,50 Euro, Kuchen für 1,50 Euro und ein kleines gezapftes Pils für 1,50 Euro sollen die Tennisfreunde ins „EE“ locken.
Trotz „stiller Neueröffnung“ läuft es aber jetzt schon gut an, berichtet der Pächter. „Die Sehnsucht bei den Mitgliedern war einfach da“, sagt Ugur. Nicht nur, weil der Betrieb pandemiebedingt lahmgelegt war, sondern auch, weil für sechs Monate überhaupt kein Pächter da war. „Unsere alte Clubwirtin hat sich auf Grund der Corona-Krise mit den verbundenen Einnahmeeinbußen beruflich verändert“, heißt es aus dem Vorstand des TC Rot-Weiß Werne.
Neuer Clubwirt in Bochum-Werne steht für Herzlichkeit – und auf Schlager
Nun steht wieder ein scherzender Wirt hinter dem Tresen, der Hausmannskost verkosten lässt und ein Lächeln schenkt. „Wir sind alle locker und umgänglich“, meint Ugur. Anders als bei seinem Bruder und bei seiner Frau stecke in ihm aber immer noch ein Kaufmann. „Ich bin deshalb der, der dann hinter den Kulissen doch mal mit dem spitzen Bleistift rechnet“, gibt er zu.
15 Mannschaften
Der TC Rot-Weiß Werne befindet sich am Werner Hellweg 566, nahe dem Freibad Werne. Neben dem Clubhaus mit einer Sonnenterrasse gehören acht Außenplätze, zwei Hallenplätze und ein Kinderspielplatz zur Anlage des Vereins.Im Tennis Club Rot-Weiß spielen fünf Damenmannschaften, sechs Herrenmannschaften und vier Jugendmannschaften. Weitere Info auf www.tc-rw-bochum-werne.de .
Eine offizielle Begrüßungsfeier soll es für die Mitglieder auch noch geben. „Es wird ein Drei-Gänge-Menü für 10 Euro geben“, kündigt Ugur an. Eine Anmeldung sei aber notwendig.
Und er hat weitere Pläne: „Wir wollen auch Kunden außerhalb des Vereins gewinnen, beispielsweise Studenten.“ Auch Geburtstagsfeiern seien theoretisch möglich. „Allerdings bleibt es ein Clubhaus, dass vorrangig von den Mitgliedern genutzt wird“, betont er.
Um noch mehr Stimmung ins „EE“ zu bringen, plant Ugur außerdem noch neue Beleuchtung und eine gute Musikanlage. „Dann können wir zusammen Schlagerlieder singen“, sagt er und lacht. Das helfe schließlich immer – egal, ob ein verlorenes Match vergessen oder ein Sieg gefeiert werden soll.