Bochum. Veranstaltungsprofi gibt Tipps, was sich in Bochum auch im Lockdown erleben lässt. Die Abenteuer warten manchmal doch direkt vor der Haustür.

Eigentlich kümmert sich Andreas Kuchajda als Chef der Bochumer Veranstaltungsgesellschaft darum, dass in der Jahrhunderthalle oder im Ruhrcongress der Laden brummt. Jetzt kümmert sich der 52-Jährige um eine „Veranstaltung“ ganz anderer Art: Nämlich darum, dass das Bochumer Impfzentrum läuft. Sein Herz aber schlägt natürlich für all die vielen schönen Dinge, die die Freizeit spannend und zum Erlebnis machen. Beinahe all das geht in diesen Corona-Zeiten nicht. Doch Andreas Kuchajda ist viel zu flink im Kopf, als dass er deshalb gleich Trübsal blasen würde. Er ist genau der richtige Mann für unsere „Zehn Tipps gegen den Corona-Blues zu Ostern.“

Tipp 1: Die Corona-Zeit als Chance

Nein, ich fliege nicht mit meiner Familie nach Mallorca, denn die wahren Abenteuer liegen doch direkt vor der Haustür. Natürlich fehlt uns allen etwas in diesen Zeiten. Aber ich begreife die Corona-Zeit als Chance. Warum nicht einmal die Zeit nutzen, um sich zu entschleunigen, sich auf die Suche begeben. Etwa direkt hier um die Ecke: Im Westpark gibt es immer noch versteckte Orte, sogenannte ‘hidden places’. Von einem kleinen Hügel aus wird Schwerindustrie greifbar, da stellt der Bochumer Verein Eisenbahnräder her. Einfach mal ausprobieren.

Tipp 2: Lesen als traumhafte Reise im Kopf

Ja, und wenn vielleicht das Wetter so gar nicht zum Gang nach draußen einlädt, dann bereite ich sozusagen eine Reise nach. Ich kann Erlebtes nachlesen oder mir ein schönes Buch besorgen, das mir vielleicht hilft ein nächstes Ausflugsziel zu entdecken. Vieles liegt doch so nah, die Wasserwege im Ruhrgebiet etwa. Und wenn es das Wetter erlaubt, bin ich mit Fahrrad auch schnell da...

Tipp 3: Schau in die Ferne, wenn das Homeoffice zu sehr nervt

Man muss nicht im Flieger sitzen, um in die Ferne schauen zu können. Aber schön ist der Blick von oben auf den Kemnader See schon.
Man muss nicht im Flieger sitzen, um in die Ferne schauen zu können. Aber schön ist der Blick von oben auf den Kemnader See schon. © Unbekannt | Hans Blossey

Für all diejenigen, denen im Homeoffice die Decke auf den Kopf fällt oder der Lagerkoller droht, empfehle ich: Raus in die Natur und dann Stellen mit Fernsicht suchen, das entspannt unglaublich. Da kann schon mal der Blick aus dem Fenster helfen, wenn er in die Weite geht. Oder das Wasser: Für mich ist Wasser ein richtiges Entspannungsmedium. Etwa an der Ruhr entlang, aber nicht auf ausgetretenen Pfaden an Wochenenden, da wird es rasch zu voll.

Tipp 4: Geduld neu lernen, bevor der Kragen platzt

Selbst ein eher ungeduldiger Mensch wie ich kann Geduld lernen. Es kann gar nicht schaden, gerade in diesen Zeiten darauf zu schauen, was wir haben und genau dies zu genießen. Entschleunigen. Warum nicht sich mal in Ruhe auf einen alten Film einlassen. Da wird schnell klar, wie rasant heute alles geworden ist.

Tipp 5: Shoppen – Erwartungen beim Rückkehr in die City

Ich war selbst überrascht, dass die Menschen wieder zurückgekommen sind. Aber da bin ich ehrlich, es fehlt noch was. Zum Shoppen gehört für mich auch, sich zwischendurch in ein Café zu setzen oder etwas zu essen. Jetzt sehen wir, wie wichtig gerade in Bochum die Gastronomie geworden ist.

Tipp 6: Das Picknick als etwas andere Erlebnisgastronomie

Warum nicht bei einem Ausflug mit der Familie den guten alten Picknick-Korb mitnehmen. Ganz gleich, ob mit dem Rad oder zu Fuß. Das ist eine etwas andere, eine ganz persönliche ‘Erlebnis’-Gastronomie.

Tipp 7: Sind Live-Veranstaltungen zu ersetzen?

Da hab ich keinen Tipp: Nichts kann eine Live-Veranstaltung ersetzen, das kann die beste Video-Technik nicht. Wir sind Menschen, wir brauchen die Interaktion: Was ist Pogo-Tanzen ohne Körperkontakt?

Tipp 8: Gesellschaftsspiele ganz real, oder wie?

Vielleicht entdecken Sie für sich, ihre Familie Gesellschaftsspiele. Das geht ganz real oder auch mit den vielen neuen Online-Varianten, vielleicht einfach mal ausprobieren.

Tipp 9: Stadionatmosphäre gibt es nicht am Bildschirm

Wenn im Ruhrstadion ein voller Bierbecher fliegt, vielleicht im eigenen Nacken landet, ist das Stadion pur. Womit wir wieder bei der Geduld wären...

Tipp 10: Worauf freue ich mich am meisten, wenn Corona weg ist?

Nach einem Super Konzert, wenn die Jahrhunderthalle mit 5000 Leuten ausverkauft war, alleine vielleicht gegen, 3 Uhr in der Halle sein. Es ist für mich ein einzigartiges Gefühl zu wissen, was für ein toller Abend das war. Gerade in meiner Branche. Diese Vorfreude, die hat doch jeder, jede auf irgendetwas.