Sauerland. Naturschnee im Sauerland: In Winterberg sind die Straßen am Samstag und Sonntag stark überlastet. In Olpe und Sundern ist die Lage entspannter.
- Naturschnee in den Skigebieten rund um Winterberg und im gesamten Sauerland
- 80 Lifte sind am Wochenende geöffnet
- Parkplätze in Winterberg am Samstag voll, Straßen „stark überlastet“
- Lage entspannter als am vergangenen Wochenende
Bis zu 30 Zentimeter Naturschnee liegen im Sauerland, 80 Lifte sind geöffnet, sogar die Sonne scheint ab und an durch die Wolken. Nahezu perfekte Bedingungen haben am Samstag zahlreiche Wintersport-Fans in die Ski- und Rodelgebiete gelockt, vor allem nach Winterberg und die umliegenden Skigebiete wie Neuastenberg oder Altastenberg. Aber auch im Hunau-Skigebiet in Schmallenberg sowie in Fahlenscheid (Kreis Olpe) oder Wildewiese (Sundern) laufen die Lifte, die Ski- und Rodelgebiete sind zum größten Teil geöffnet.
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Winterberg am Samstag: „Parkplätze voll, Straßen überlastet“
Die Wintersport-Arena hatte bereits am Samstagmorgen auf Facebook empfohlen: „Fahrt nicht immer nur in die großen Skigebiete. Abseits vom Trubel in der Natur habt ihr die schönsten Bilder. Wanderwege durchziehen das gesamte Sauerland, Upland, Wittgensteiner Land.“ Auf Instagram hatte die Winterberg Touristik und Wirtschaft GmbH am Samstagmittag empfohlen „für heute von einer Anreise nach Winterberg abzusehen“, da alle Parkplätze belegt und die Straßen stark überlastet seien.
Auch am Sonntagmorgen gegen 9.30 Uhr zeigt die Verkehrskarte des NRW-Verkehrsministeriums auf der B480 von Niedersfeld Richtung Winterberg bereits eine Verzögerung von 20 Minuten an. Auf der B236 von Winterberg Richtung Bad Berleburg-Girkhausen staut sich der Verkehr mit einer Verzögerung von 15 Minuten.
Die Parkplätze am Skiliftkarussell waren auch am Sonntag laut Parkkarte bereits vor 11 Uhr gefüllt, alle Anzeigen standen auf „rot“.
„Die Parkplätze im Kerngebiet wurden mittags knapp, da um diese Zeit verstärkt Menschen auf der Suche nach schönen Wintereindrücken anreisen“, teilte die Wintersport-Arena am Sonntagmittag in einer Bilanz zum „ersten großen Wochenende der Saison“ mit. Die Anreise der Wintersportler in die Skigebiete sei „überwiegend flüssig“ gelaufen. Zu den An- und Abreisezeiten am Morgen beziehungsweise am späten Nachmittag „herrschte auf den Hauptanreisewegen dichter Verkehr, aber keine langen Staus. Auch in den Skigebieten liefen die Prozesse geregelt. Die Skigebiete der Region melden überwiegend gute, aber nicht zu starke Besucherzahlen. Fast alle Skigebiete waren geöffnet“, hieß es in der Mitteilung weiter.
So schön ist das Winterwochenende in Winterberg
Winterberg: Viele Tagestouristen, volle Parkplätze
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Viele Tagestouristen sind nach Einschätzung unseres Reporters am Samstag zwar in Winterberg eingetroffen. Die Lage sei allerdings merklich entspannter als am vergangenen Wochenende gewesen. Am letzten Winterferienwochenende in NRW hatte der große Andrang auch für Verärgerung bei vielen Winterberger Bürgern gesorgt, die von dem Verkehrschaos betroffen waren.
Die Parkplätze in Winterberg waren am Samstagvormittag zwar schnell gefüllt, so überlaufen wie vor einer Woche sei es allerdings nicht. Der Stau morgens beim Anreiseverkehr sei auch spürbar kleiner gewesen. Am vergangenen Wochenende hatte der Verkehr sich bis hinter Niederfeld gestaut, jetzt gab es nur kurze Staus. Wer auf Nebenstrecken ausgewichen ist, musste allerdings mit glatten Straßen rechnen. Einige Autofahrer hatten zwar wild entlang der Bundestraße und in den sonstigen Parkverbotszonen geparkt, allerdings deutlich weniger Autos als am vergangenen Wochenende. Das Ordnungsamt ist mit zahlreichen Einsatzkräften unterwegs.
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Aus dem Ruhrgebiet gibt es mit dem Regionalexpress RE 57 eine direkte Bahnverbindung in die Region Winterberg. Vom Bahnhof in Winterberg erreicht man mit dem öffentlichen Nahverkehr die Skigebiete rund um Winterberg. An diesem Wochenende fährt zusätzlich ein Skibus. Der Zug aus dem Ruhrgebiet war am Samstagmorgen überraschend leer. Nicht mal die Hälfte der Plätze waren besetzt.
Am Herrloh ist der Lift am Samstag gegen 11 Uhr in vollem Betreib. Es bilden sich kleine Schlangen. Die Skischulen haben allerhand zu tun, und auch die erfahrenen Skifreunde sausen die Hänge hinab.
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„Wegen der Kinder“ ist eine Familie aus Hessen nach Winterberg gereist. Dort hat das letzte Ferienwochenende begonnen, und sie wollten noch einmal etwas unternehmen. „Zu Hause liegt nicht viel Schnee.“ Daher sind sie zwei Stunden nach Winterberg gefahren.
Noch eine Familie aus Hessen möchte das Wochenende nutzen. Die Eltern sind mit ihrem Sohn nach Willingen gefahren und übernachten dort zwei Nächte. „Heute wollten wir die Gelegenheit nutzen und uns auch Winterberg anschauen“, berichten sie. Eine knappe halbe Stunde waren sie mit dem Auto unterwegs. Im Stau standen sie nicht. „Aus Willingen kommen nicht so viele wie aus Nordrhein-Westfalen. Die Parkplatzsuche war anstrengender als die Anreise.“
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Skispaß in Wildewiese
In Wildewiese geht der Schneespaß bereits Samstagmorgen los. Die Parkplätze (Gebühr: 4 Euro) am Skilift sind vor 11 Uhr schon voll. Einige Parkbereiche, wo man hätte parken können, sind abgesperrt - deshalb sind die Parkplätze an Wildewiese voll, und die Skifans parken im Ort. Lange Schlangen am Liftticket-Verkauf sind nicht vorhanden - viele Skifans sind bereits seit neun Uhr auf der Piste.
Tickets für den Lift kosten 25 Euro für Erwachsene, 20 Euro für Kinder bis 14 Jahre. Für eine Currywurst mit Pommes müssen die Kunden 8,70 Euro bezahlen.
Martina ist regelmäßig in Wildewiese. „Wir kommen direkt von ums Eck - aus dem Sunderaner Raum“, sagt sie, „und sind seit kurz vor 9 Uhr da, weil die Pisten dann noch nicht so voll sind.“ Gemeinsam mit ihren drei Kindern genießt sie nun einen sonnigen Tag auf der Schneepiste in Wildewiese.
Natalie Wunderlich und ihre Familie sind vor ein paar Jahren aus dem Ruhrgebiet ins Sauerland gezogen. Gemeinsam mit ihrer Familie genießt sie die wundervolle Landschaft und heute einen schönen Tag in Wildewiese. „Meine beiden Kinder können schon Skifahren - mein Mann hat es ihnen hier auf der Piste beigebracht. Und ich bin mit dem Snowboard unterwegs.“
Micha und Katja kommen aus dem Ruhrgebiet - aus Gelsenkirchen und Bottrop. „Wir sind hier, weil wir im Ruhrgebiet nie Schnee haben“, sagt Katja. „Die Kinder haben Spaß, und wir trinken hier ein bisschen Tee.“
Auf der „Schlittenpiste“ in Wildewiese ist mehr los als auf der Skipiste - viele Familien tummeln sich hier und lassen sich vom Laufband „nach oben“ fahren. Abwärts geht‘s natürlich auf dem Schlitten. Lea aus Dinslaken ist zum Beispiel mit ihrer Familie auf der Schlittenbahn. „Bei uns zu Hause liegt nicht so viel Schnee, und meine Kinder sind nun alt genug, dass man den Schnee richtig nutzen kann. Daher sind wir heute hierher gefahren und nicht nach Winterberg, weil wir gehört haben, dass es dort sehr voll ist.“
Auch am Sonntag war in Wildewiese viel los, die Parkplätze waren voll, Autos standen am Straßenrand. „Es ging aber alles noch gesittet zu, es herrschte kein Ausnahmezustand“, wie unser Reporter berichtet.
Entspannte Lage am Fahlenscheid
Der ganz große Ansturm ist am Samstag am Fahlenscheid ausgeblieben. Das Skigebiet war gut besucht, vor allem von Familien. Parkplätze standen genügend zur Verfügung. Sowohl die Rodelbahn, als auch die Skipisten waren nicht überfüllt. Probleme gab es vereinzelt bei der Abreise. Hier mussten festgefahrene Fahrzeuge angeschoben oder herausgezogen werden.
Zum ersten Mal auf der Piste und dann ich noch ein Heimspiel: Leo (11) aus Dünschede (links) und Lukas (12) aus Niederhelden waren in der Skischule am Fahlenscheid bei Skilehrer Peter. „Es macht richtig Spaß“, so die beiden. Die Mütter nutzten die Zeit zum Zuschauen und zeigten sich begeistert: „Wahnsinn, wie toll das beim ersten Mal schon klappt.“