Hagen. Verbraucherschützer geben Tipps für sicheres Silvesterfeuerwerk. Woran man in Deutschland zugelassene Feuerwerkskörper erkennt.

Die Verbraucherzentrale NRW hat kurz vor dem Jahreswechsel eindringlich vor gefährlichen Raketen und Böllern gewarnt. Man solle nur in Deutschland zugelassene Feuerwerkskörper zünden. Geprüfte Produkte erkenne man „an der Registriernummer und dem CE-Zeichen in Verbindung mit der Kennnummer der Prüfstelle“. Vorsicht sei insbesondere bei im Ausland oder online erworbener Ware geboten. Diese könne „hochexplosive Mixturen“ enthalten.

„Illegale Böller zum Beispiel aus dem Internet sind hochgefährlich“, sagt Richard Eickel, Geschäftsführer der Comet Feuerwerk GmbH in Bremerhaven. „Die Zündschnur brennt häufig rasant ab.“ Wenn in den vergangenen Jahren Menschen beim Anzünden von Feuerwerk Gliedmaßen verloren haben oder im schlimmsten Fall sogar gestorben sind, so der Sauerländer weiter, seien immer illegale Böller die Ursache gewesen.

Alkoholkonsum in Maßen

Des Weiteren empfiehlt Eickel, beim Anzünden von Feuerwerk einen klaren Kopf zu behalten: „Ich sage immer, dass die Silvesternacht lange genug andauert, da kann man den Alkoholkonsum bis Mitternacht doch gut in Grenzen halten.“

Der Verband der pyrotechnischen Industrie (VPI) hat auf seiner Homepage Tipps für Verbraucher zum richtigen Umgang mit Feuerwerk in sieben Sprachen veröffentlicht. „Lass es krachen, aber richtig“, heißt die Online-Aufklärungskampagne, unter anderem mit einer Liste aller zugelassenen Feuerwerksprodukte. Vom VPI heißt es: „Ob illegales Feuerwerk heimlich über Landesgrenzen geschmuggelt wird, auf dubiosen Kanälen über das Internet seinen Weg nach Deutschland findet oder ,Marke Eigenbau‘ gezündet wird - der VPI sieht im Wildwuchs und Missbrauch illegalen Feuerwerks eine große Gefahr.“

„Lebensgefährliche Folgen“

Das Hauptzollamt in Dortmund wies jetzt darauf hin, dass in den Tagen vor Silvester „Feuerwerkskörper unbekannter Herkunft oder mit mangelnder Verarbeitung“ angeboten und eingeführt würden: „Im schlimmsten Fall hat die Verwendung dieser Raketen und Knaller lebensgefährliche Folgen.“ Der eindringliche Appell von Sprecherin Andrea Münch: „Selbst bei vorsichtiger Verwendung können diese Feuerwerkskörper zu schlimmen Verletzungen wie Verbrennungen, Verlust von Gliedmaßen und Augenlicht oder Verätzungen führen.“

Die Verbraucherzentrale NRW rät dringend, vor Online-Böllerkäufen zunächst im Impressum nachzuschauen, ob der Anbieter seinen Sitz in Deutschland hat.

Weitere praktische Tipps der Verbraucherschützer:
- Pyrotechnik nicht in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen sowie Häusern aus Fachwerk und mit Reetdach abbrennen
- Raketen beim Zünden nie in der Hand halten
- Kinder von Feuerwerkskörpern fernhalten
- Für Notfälle einen Eimer Wasser oder einen Feuerlöscher bereithalten
- Blindgänger mit Wasser übergießen und im Restmüll entsorgen

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