Bielefeld. Ein Jahr ist es her, dass ein Autofahrer auf der A2 von der Polizei gestoppt wurde. Was aus dem Fall geworden ist.

Eine Dose Bier neben dem Steuer während der Fahrt auf der A2 bei Porta Westfalica hatte vor einem Jahr die Aufmerksamkeit einer Polizeistreife auf einen Transporter-Fahrer gelenkt. Als die Polizisten das Fahrzeug stoppten, zeigte sich: Das Bier war alkoholfrei und damit okay, aber einiges andere im Fahrzeug weckte weiteren Verdacht! Der Fall, über den die Polizei Bielefeld am 19. Mai vergangenen Jahres berichtet hatte, war eine der meistgelesenen Meldungen auf diesem Portal. Grund, mit einigem zeitlichen Abstand nachzufragen: Was ist aus dem Fall geworden?

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Für den Fahrer hatte die Polizeikontrolle tatsächlich Konsequenzen, berichtet jetzt Philipp Kalbertodt, Sprecher der Staatsanwaltschaft Bielefeld, auf Nachfrage. Das Verfahren ist „in der Vollstreckung“, sagt Kalbertodt. Wenn sich der Verdacht der Polizei auch nicht in allen Punkten habe erhärten lassen, erklärt er.

Alkoholfreies Bier wurde Autofahrer zum Verhängnis

Der damals 46-jährige Pole mit Wohnsitz in Bonn am Steuer des Kleintransporters hat inzwischen von der Justiz einen Strafbefehl über 100 Tagessätze zu je 30 Euro erhalten; er muss also 3000 Euro zahlen. Ein Monat Fahrverbot kam hinzu. „Der Strafbefehl ist rechtskräftig“, sagt Kalbertodt.

Strafbar gemacht hatte sich der Pole, weil am Auto, das er fuhr, veraltete Kennzeichen waren, mit gefälschten Stadt-Siegeln und gefälschter Tüv-Plakette. Folge: Der Transporter war nicht zugelassen und versichert, wie die Polizei nach der Kontrolle mitgeteilt hatte. Zudem war der Fahrer ohne einen gültigen Führerschein unterwegs.

War die Ladung Diebesgut?

Die Polizei hatte bei der Kontrolle auf einem Autobahnparkplatz noch einen weiteren Verdacht: Dass es sich bei den geladenen Autoteilen auf der Ladefläche um Diebesgut gehandelt haben könnte. Der Pole hatte gegenüber der Polizei nicht erklären können, woher die Teile stammten, teilte die Polizei im Mai 2023 mit. Lesen Sie auch: Blitzer bringen Millionen - diese Stadt bekommt am meisten

Weiter verfolgt wurde dies von der Polizei letztlich nicht, berichtete jetzt Justizsprecher Kalbertodt auf Nachfrage: „Das Verfahren wurde mangels hinreichenden Tatverdachts eingestellt.“ Der Verdacht „konnte nicht erhärtet werden.“ Mit Datum 16. August 2023 war der Fall für die Justiz erledigt.

(dae)

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