Gelsenkirchen. Sanierung einer ehemaligen Grundschule in Gelsenkirchen stockt erneut. Jetzt wurden massive Probleme bei der Statik entdeckt.

Die ehemalige Grundschule an der Bickernstraße im Haverkamp wird nicht wie geplant zum neuen Schuljahresbeginn im August an den Start gehen können. Wann in dem 1905 eingeweihten Schulgebäude wieder Kinder lernen können, ist derzeit noch völlig offen. Der Grund sind gravierende statische Probleme in den Räumen, die während der Sanierungsarbeiten in anderen Räumen gesperrt blieben. Beim Versuch, den alten, seit Jahren leerstehenden Bau wieder instand zu setzen, waren Schadstoffbelastungen festgestellt worden, die zunächst beseitigt werden mussten.

Erste Reaktivierungspläne schon 2017 gefasst

„Das muss funktionieren“, hatte Bildungsdezernentin Anne Heselhaus noch im Mai bei einer Baustellenbegehung gemeinsam mit der Gelsenkirchener WAZ gemahnt. Die Möbel waren für Ende Juli bestellt und auch die IT stand auf Abruf bereit, um künftig modernen Unterricht im betagten Gebäude zu ermöglichen. Doch daraus wird nun in absehbarer Zeit nichts. Ein Fertigstellungsdatum konnte noch nicht benannt werden.

Die Idee, das eigentlich ausgemusterte Gebäude wieder in Betrieb zu nehmen, um Zusatzräume für die Mulvany-Realschule zu schaffen, war erstmals 2017 aufgekommen. Damals sollte sie als Dependance der nahe gelegenen Realschule für Internationale Förderklassen wieder ertüchtigt werden. Letztlich beschränkte man sich zunächst jedoch auf die Nutzung der Surressestraße für „IFÖ“-Klassen. Dennoch blieb die Bickernstraße als – wenn auch arg marode – Reserve auf dem Plan.

Noch kein neuer Fertigstellungstermin

Angesichts anhaltender Raumnot wurde die Reaktivierung der Bickernstraße bald erneut in Angriff genommen. Der ursprüngliche Plan war, bis zum Sommer 2022 damit fertig zu sein. Doch die ersten Schadstoffbelastungen machten einen Strich durch diese Rechnung. Die Kosten kletterten aufgrund des hohen entstandenen Aufwands auf (Stand: Mai 2023) eine Million statt der ursprünglich veranschlagten 400.000 Euro.

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Offen war und ist weiterhin, für welche Schule das Gebäude letztlich genutzt werden soll, wenn es denn in einigen Wochen oder Monaten fertig ist. Dies wird die Stadt in Absprache mit der Bezirksregierung bedarfsabhängig klären. Aktuell sei der zur Verfügung stehende Schulraum zwar weiterhin knapp. Der Schuljahresstart sei dadurch aber nicht gefährdet, versichert der kommissarische Referatsleiter Detlev Kirchhoff auf Nachfrage. Derzeit reichten die vorhandenen Kapazitäten noch aus. Das allerdings könnte sich je nach der Zahl der Zuzüge etwa im Laufe des Schuljahres durchaus noch ändern, fürchtet er.