Gelsenkirchen. Der Soroptimist International Club Gelsenkirchen/Ruhrgebiet half 2022 insgesamt 174 Frauen in Altersarmut – 2023 sollen es viel mehr werden.
Radeln fürs Klima, einmal anders und mit weiterem Hintergrund: Im vergangenen Jahr hat der Soroptimist International Club (SI) Gelsenkirchen/Ruhrgebiet ein neues Projekt aufgelegt, das nicht nur dem Klima helfen, sondern auch ganz direkt Frauen in Altersarmut unterstützen soll. Das ist 2022 so gut angelaufen, dass es in diesem Jahr eine zweite Runde geben wird – ginge es nach den Soroptimistinnen am liebsten mit noch viel mehr Beteiligung.
Frauen in Altersarmut in Gelsenkirchen: So helfen ihnen die Soroptimistinnen
Die Idee ging dank der Vernetzung der einzelnen SI-Clubs raus nach ganz Deutschland: So fuhren im Zeitraum Februar bis November 2022 unter dem Titel „Radeln gegen CO2“ 300 Radfahrerinnen und Radfahrer bundesweit 300.000 Kilometer und haben laut den SI-Schwestern aus Gelsenkirchen rund 50 Tonnen Co2 eingespart.
Durch einen Teilnahmebeitrag konnte das dazugehörige soziale Projekt der Soroptimistinnen „Klimafreundliche Mobilitätsunterstützung für Frauen in Altersarmut“ in Gelsenkirchen, Gladbeck und Herten unterstützt werden: „Wir haben im vergangenen Jahr rund 8900 Euro für Tickets ausgeben können“, berichtet Elisabeth Kollberg, Vize-Präsidentin des Soroptimistinnen-Clubs Gelsenkirchen/Ruhrgebiet. Hinter der Summe stehen ganz konkret 174 Frauen, die auch durch die Hilfe von Sponsoren ein für sie kostenfreies Vierer-Ticket für den ÖPNV bekommen konnten, um notwendige Fahrten, wie etwa Arztbesuche, überhaupt erst machen zu können.
Altersarmut bei Frauen: „Da ist ein großer Bedarf“
In diesem Jahr läuft die Bike-Challenge erneut bis Ende November. Dass sie gerade Frauen in Altersarmut unter die Arme greifen wollen, ist den Clubschwestern ein wichtiges Anliegen. „Da ist ein großer Bedarf“, weiß Elisabeth Kollberg, oftmals sei gerade diese Form der Armut so versteckt, dass man sie gar nicht sehe, „gerade bei den Frauen“, so Kollberg weiter. Häufig sei Scham der Grund dafür. Und das wollen die Soroptimistinnen ja auch erreichen: Dass sich die Frauen nicht weiter zurückziehen, sondern mithilfe der Tickets wieder soziale Teilhabe möglich ist.
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Das Ziel in diesem Jahr ist ausgegeben: Mindestens 3000 Frauen soll Mobilität ermöglicht werden – und zurück zur Ressourcenschonung mindestens fünf Tonnen CO2 pro teilnehmendem Club durch 30.000 gefahrene Kilometer einzusparen.
Weitere Informationen gibt es im Netz unter si-gelsenkirchen-ruhrgebiet.de. Hier können sich Interessierte auch für die Bike-Challenge anmelden. Wer nicht mitradeln möchte oder kann: Die Clubschwestern freuen sich über Spenden – „gerne auch in Form von Vierer-Tickets für Bus und Bahn.“