Mülheim. Wie viele Intensivbetten in den Mülheimer Krankenhäusern täglich betrieben werden können, schwankt – je nach Personallage. Am Montag waren es 30.

Die Zahl der Intensivbetten in Mülheim ist (auch nach der Hochphase der Pandemie) grundsätzlich gleich geblieben. „Wir nehmen durchgängig und vollumfänglich an der Notfallversorgung teil“, erklärt Katharina Landorff, Sprecherin des Marien-Hospitals. Das Katholische Krankenhaus verfüge aktuell über 18 High-Care- und sieben Low-Care-Betten (Letztere einer Stroke Unit für Schlaganfallpatienten). Im Ev. Krankenhaus (EKM) sind es insgesamt 24 Intensivbetten.

Die Zahl der „betriebenen High-Care-Betten“ (und der freien Betten) werde täglich an die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) gemeldet. Dort konnte man am Montag nachlesen, dass 30 betriebsbereite Betten für Mülheim gemeldet wurden – 11 von 18 im Marien-Hospital und 19 von 24 im EKM. Alle 30 waren laut DIVI auch belegt (im EKM gab es noch ein Bett in Reserve). Die sieben Stroke-Unit-Plätze werden der DIVI nicht gemeldet. Das heißt: Zwölf Intensivbetten konnten am Montag nicht genutzt werden, wegen fehlenden Personals.

Die Zahl der betriebenen Intensivbetten sei abhängig vom vorhandenen Personal. „Bei Krankheitsfällen, die nicht über interne Vertretungen und/oder Leiharbeit ausgeglichen werden können, kann es zu einer vorübergehenden Reduzierung von Betten kommen. Wir sind aber bemüht, dies zu vermeiden“, so Katharina Landorff. Die DIVI-Meldung sei immer nur eine Momentaufnahme, sie könne sich nach wenigen Stunden schon wieder geändert haben. „Etwa, weil Patienten auf Normalstationen verlegt werden oder weil sich Pflegekräfte krankmelden.“

Krankheitsbedingte Ausfälle beim Krankenhaus-Personal in Mülheim

Krankheitsfälle habe es in den vergangenen Wochen auch beim Personal auf den Intensivstationen gegeben. Das gilt auch für das EKM, das „in der Regel insgesamt zwischen 20 und 24 Intensivbetten betreiben kann“. „Durch krankheitsbedingte Ausfälle beim Personal, gerade in der noch aktuellen Infektionswelle, ist es nicht immer möglich, alle 24 Betten zu betreiben“, berichtet eine Sprecherin des Ev. Krankenhauses (Ategris GmbH). Die vollumfängliche Versorgung der Patientinnen und Patienten im EKM sei aktuell aber weiterhin sichergestellt.

Laut Meldeverordnung gilt: Für zwei Intensiv-Betten muss tagsüber eine Pflegekraft zur Verfügung stehen. Nachts kalkuliert man eine Pflegekraft für drei Betten ein. Ist diese Besetzung nicht möglich, können nicht alle Intensivbetten betrieben werden.

Planungen für neuen Krankenhausplan in NRW laufen

Kliniken, Notfall- und Rettungsdienste nutzen auch die Plattform IVENA eHealth, um in Echtzeit über freie Intensivbetten in Kliniken informiert zu werden. Zudem werde laut Bezirksregierung über ein elektronisches Meldesystem des Landes NRW (MediRIG NRW) die Kapazitätslage verdeutlicht. „Besondere Ereignisse, die die Notfallversorgung beeinträchtigen, oder kurzfristige Schwankungen, etwa aufgrund von Personalausfall, werden ebenfalls an die zuständigen Behörden gemeldet“, heißt es. Ein nachhaltiger Abbau von Kapazitäten müsse der Bezirksregierung Düsseldorf gemeldet werden. Die Zukunft könnte Änderungen mit sich bringen: „Aktuell laufen in NRW die Planungen für einen neuen Krankenhausplan, darin werden die Versorgungskapazitäten grundlegend neu justiert“, heißt es seitens der Bezirksregierung.