Mülheim. Polizei und Feuerwehr rüsten sich für die Silvesternacht. Die Missachtung der Corona-Schutzverordnung wird zum Jahreswechsel in Mülheim verfolgt.

Silvester 2021 wird nun schon der zweite Jahreswechsel unter Coronaschutzbedingungen. Kräfte von Polizei und Feuerwehr halten sich wie jedes Jahr bereit. Die Stadt appelliert an die Bürger, sich an die Regeln in Bezug auf das Infektionsgeschehen zu halten und auch möglichst auf das Böllern zu verzichten.

Die Stadtverwaltung verweist auf das derzeit geltende Verkaufsverbot für Feuerwerksartikel. Das habe ja auch schon im vergangenen Jahr dafür gesorgt, dass in der Silvesternacht 2020/2021 viel weniger geknallt wurde. Es dürfte sich damals vor allem um „Altbestände“ gehandelt haben, schätzt Stadtsprecher Volker Wiebels. Ein Verbot des Abbrennens von Feuerwerk gelte nur in der Nähe von Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen, erinnert Wiebels. „Das ist aber immer so, nicht nur in Coronazeiten.“ Ein allgemeines Verbot für Silvesterböller gebe es für Mülheim nicht. „Das ist ja gar nicht durchsetzbar.“

Die neuen Coronaregeln, die seit 28. Dezember gelten, sind auch in Mülheim zu beachten

Die allgemeinen Coronaregeln, die am 28. Dezember für NRW in der Corona-Schutzverordnung eingeführt wurden, gelten auch in Mülheim, erinnert Volker Wiebels: Clubs und Diskotheken bleiben geschlossen, private Zusammenkünfte (draußen wie drinnen) sind für Geimpfte und Genesene nur noch mit maximal zehn Personen (ohne Begrenzung auf eine bestimmte Zahl von Hausständen) erlaubt. Kinder bis zur Vollendung des 13. Lebensjahres sind ausgenommen. Sobald eine ungeimpfte Person teilnimmt, dürfen neben dem eigenen Hausstand nur noch zwei Personen eines weiteren Hausstands teilnehmen.

Die Polizei Essen/Mülheim wird zum Jahreswechsel eine „BAO Silvester“ einrichten. In der „Besonderen Aufbau-Organisation“ werden dann alle Einsätze, die mit Silvester zu tun haben, als Sondereinsätze behandelt. Die Dienstgruppen werden personell aufgestockt, Kräfte der Einsatzhundertschaft sind ebenfalls mit im Dienst.

„Wir haben in der Silvesternacht mehr Streifenwagen als sonst auf den Straßen“, sagt Polizeisprecher Pascal Schwarz-Pettinato. Eine Missachtung der geltenden Coronaschutzverordnung werde verfolgt, wenn die Polizei Kenntnis davon erhalte, betont Schwarz-Pettinato. Er nennt die Ansammlung von 20, 30 Feierwütigen auf der Straße als Beispiel. Doch auch ausufernde private Partys könnten Polizeibesuch bekommen. „Nachbarn sind in Coronazeiten oft besonders sensibel“, weiß Schwarz-Pettinato.

Feuerwehr bittet die Bürger um Unterstützung

Die Feuerwehr hatte in den vergangenen Wochen im Rettungsdienst viel zu tun. Coronabedingt habe es viele Einsatz- und Transportzahlen gegeben, wurde mitgeteilt.Deshalb appelliert die Feuerwehr an die Bürger, mitzuhelfen, dass die Zahl der Einsätze zum Jahreswechsel nicht noch weiter steige.Das entlaste nicht nur die Rettungsdienste, sondern auch die Notaufnahmen der Krankenhäuser.

Trotz der zu erwartenden verhaltenen oder auch ganz ausbleibenden Knallerei zu Silvester wird die Mülheimer Feuerwehr ihre Schichten wie zu jedem Jahreswechsel personell verstärken und hat auch drei Rettungswagen mehr als sonst in der Silvesternacht im Einsatz. „Wir planen immer vor, wir wissen ja nicht, was passieren wird“, betont Feuerwehrchef Sven Werner. So würden auch in diesem Jahr Kräfte – der Berufs- und auch der Freiwilligen Feuerwehr – im Hintergrund in Bereitschaft gehalten, auf die man im Notfall zusätzlich zurückgreifen könnte.

Das Corona-Virus hat die Einsatzzahlen beim Mülheimer Rettungsdienst steigen lassen

„Ein bisschen wird wohl auch dieses Jahr von den Leuten geknallt werden, auch wenn man offiziell nichts kaufen kann“, schätzt Sven Werner. Auch wenn noch Silvesterfeuerwerk vorhanden sei oder schon beschafft wurde, bittet die Feuerwehr dringend darum, dieses Jahr auf das Zünden ganz zu verzichten.

„Jedes Jahr aufs Neue müssen wir zu Einsätzen ausrücken, die in Verbindung mit der falschen Verwendung von Feuerwerkskörpern stehen“, sagt Feuerwehrsprecher Thorsten Drewes. „Vor dem Hintergrund hoher Einsatz- und Transportzahlen durch das Corona-Virus möchten wir einen weiteren Anstieg der Einsatzzahlen verhindern.“