Mülheim. Endlich wieder zusammen Spaß haben – das können die Kinder, die beim Medl-Mitmachzirkus dabei sind. Wie das Angebot trotz Corona-Pandemie läuft.
„Vorhang auf, Manege frei“ heißt es auch in diesen Sommerferien wieder. Auf der Wiese an der Feldmannstiftung in Styrum steht seit einiger Zeit ein Zirkuszelt, schon von weitem hört man das aufgeregte Lachen vieler Kinder. Die Rede ist vom Medl-Mitmachzirkus, einem Ferienprogramm, bei dem Jungen und Mädchen völlig in die Welt des Zirkus eintauchen. Dabei werden sie selbst zum Akrobaten, Zauberer oder Clown und lernen Jonglage oder Zauberei. Bereits seit 17 Jahren ist der Mitmachzirkus ein fester und beliebter Bestandteil des Ferienprogramms.
Wegen Corona wurde das Konzept neu angepasst
Dass der Zirkus auch in diesem Jahr trotz der Corona-Pandemie stattfinden kann, freut die Veranstalter ganz besonders, denn „die Kinder müssen momentan sowieso schon so viel wegstecken“, findet Max Fritzsche vom Amt für Kinder, Jugend und Schule. „Deshalb wollten wir die Freude an den Ferienspielen so vielen Kindern wie es nur geht ermöglichen.“ Gemeinsam mit dem Zirkus Zappzarap und dem Energieversorger Medl wurde deshalb das Konzept angepasst.
Die 240 Kinder wurden auf vier Termine aufgeteilt. Statt wie früher fünf Probetage und einem Aufführungstag gibt es diesmal nur zwei Probetage plus den Tag der Aufführung. Die 60 Kinder wurden außerdem noch mal in drei 20er-Gruppen aufgeteilt und eine Durchmischung mit den anderen Kindern verhindert. Es gab getrennte Essenszeiten, separate Proben und eine räumlich aufgeteilte Tribüne. „Die Kinder halten sich alle erstaunlich gut an die Regeln“, resümiert Fritzsche. „Das ist immer ganz lustig, wenn die Eltern zum Abholen kommen, sind es oft die Kinder, die ihnen zurufen: Du hast ja gar keine Maske auf!“, lacht Markus Bothe, Co-Leiter vom Projekt und somit quasi der „Zirkusdirektor“.
„Hier entstehen Freundschaften bei Betreuern und Kindern“
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„Die Kinder sind einfach froh, wieder raus zu dürfen und etwas zu erleben“, weiß Jan Hoffmann von der Medl. Doch wie schafft man es, eine gesamte Aufführung in nur zwei, anstatt in fünf Probetagen auf die Beine zu stellen? Das liegt laut Bothe vor allem an der Routine der Teamer und Trainer, welche teilweise schon in den vergangenen Jahren mitgemacht haben: „Das sind einfach Profis, die haben die ganze Zeit das Ziel im Blick.“
Die ganze Atmosphäre um das bunte Zirkuszelt wirkt gelöst, überall blickt man in strahlende Augen von Kindern und Betreuern. Das sei das Besondere am Medl-Mitmachzirkus, dort herrscht eine besonders freundschaftliche Dynamik. „Hier entstehen Freundschaften, bei den Betreuern wie bei den Kindern“, weiß Bothe. Er liebt besonders den Tag der Aufführung: „Das ist immer wieder ein Gänsehautmoment, wenn die Kinder von den strahlenden Eltern gefeiert werden!“
Altenheim-Bewohnern treibt die Aufführung Tränen in die Augen
Und nicht nur die Augen der Eltern durften strahlen: Am Mittwoch, als die ersten kleinen Artisten ihre Aufführung hatten, saßen auch ein paar Bewohner vom Altenheim Haus Gloria mit im Publikum. Am Tag zuvor hatten sie bei einem gemeinsamen Spaziergang das Zirkuszelt entdeckt. Zum Glück waren noch ein paar Plätze für den Tag der Aufführung frei. „Das war total schön, die älteren Leute hatten Tränen in den Augen und haben gelacht, wie lange nicht mehr“, weiß Bothe von den Betreuern des Altenheims. Die Aufführung war also für alle ein voller Erfolg.
Kinder sind begeistert vom bunten Zirkusprogramm
Die nächsten kleinen Artisten steckten auch schon in den letzten Vorbereitungen für ihre Aufführung. Hanna, Sophia und Annika üben sogar in der Mittagspause weiter das Laufen auf der Kugel. „Es gefällt mir sehr gut hier, alle sind total nett und man kann so viele Sachen machen“, freut sich die neunjährige Hanna. Sie und ihre zwei Freundinnen wissen schon genau: Im nächsten Jahr möchten sie auf jeden Fall wieder dabei sein beim Medl-Mitmachzirkus.