Mülheim. Das Fliedner-Dorf in Mülheim-Selbeck gehört ab Januar zu einer neuen Gemeinde. Der Kirchenkreis an der Ruhr schmilzt damit auf sechs Gemeinden.

Aus sieben mach sechs: Zum neuen Jahr zählt der Kirchenkreis an der Ruhr eine Gemeinde weniger – bei gleicher Mitgliederzahl. Die bisherige Anstaltskirchengemeinde bei der Theodor-Fliedner-Stiftung geht in der Evangelischen Kirchengemeinde Broich-Saarn auf.

Anstaltskirchengemeinden bei großen diakonischen Einrichtungen waren in der Vergangenheit ein übliches Modell, das inzwischen als überholt gilt. Die Gemeindemitglieder, die im Fliedner-Dorf in Selbeck wohnen, werden zum Januar 2022 Mitglieder der Kirchengemeinde Broich-Saarn. „Wir freuen uns über den Zuwachs und das Plus an Vielfalt für unsere Gemeinde“, sagt Superintendent Gerald Hillebrand, zugleich Vorsitzender des Presbyteriums in Broich-Saarn. „Denn die kleine Gemeinde im Dorf ist eine besondere Gemeinde, zu der viele betagte Menschen und solche mit Behinderungen gehören.“

Birgit Meinert-Tack bleibt als Seelsorgerin weiter im Einsatz

Pfarrerin Birgit Meinert-Tack, seit 1993 im Fliedner-Dorf im Einsatz, bleibt den Gemeindemitgliedern erhalten. Um die Seelsorge für die Bewohnerinnen und Bewohner und für die Mitarbeitenden im Selbecker Dorf weiter zu gewährleisten, übernimmt sie eine Seelsorge-Pfarrstelle, die zu 75 Prozent von der Fliedner- Stiftung refinanziert wird.

„Für die Kirchengemeinden ist es Zeit, sich zu öffnen und mit den Menschen in den anderen Stadtteilen und Gemeinden stärker in Kontakt zu kommen“, sagt die 56-Jährige, die sich auf die neue Gemeinde freut: „Ich hoffe darauf, dass es reichlich Besuche hin und her gibt, wir uns in den Gottesdiensten, bei Festen und Feiern und anderen Gelegenheiten noch besser kennen lernen und so zusammenwächst, was zusammengehört.“ (mad)