Mülheim. Jedes Jahr werden vom NRW Kultursekretariat zehn Kunst-Stipendien vergeben. 21 Städte stellen Kandidaten. Warum Alexander Voß ins Rennen geht.
In diesem Jahr vertritt der Künstler Alexander Voß die Stadt Mülheim beim Förderprogramm „CityARTists 2022“. Am 23 Mai wurde er von einer Fachjury einstimmig gewählt. Der Kunstpreis wird vom NRW Kultursekretariat und seinen 21 Mitgliedsstädten ausgeschrieben. Künstlerinnen und Künstler ab 50 Jahren, die eine künstlerische Ausbildung genossen und/oder eine Reihe von Ausstellungen in Museen, Kunsthallen und Kunstvereinen vorweisen können, dürfen sich bewerben.
In der nächsten Etappe muss sich Alexander Voß gegen die zwanzig Kandidatinnen und Kandidaten aus den anderen beteiligten Städte durchsetzen. Die Gewinner der zehn zu vergebenden Stipendien (je 5.000 Euro) sucht die zentrale Jury des NRW Kultursekretariats nach den Sommerferien aus.
Mülheimer Künstler nimmt reine Linie in den Fokus
Wieso die Wahl auf Voß fiel? Ein Auszug aus der Jurybegründung: „Mit Klarheit und Konsequenz hat Alexander Voß über die Jahre eine eigenständige Formensprache entwickelt: Die Auseinandersetzung mit anatomischen Darstellungen und Röntgenbildern bildeten die Basis für seine grafischen Arbeiten, in denen er zunächst Körperfragmente und Knochenformationen untersuchte.“
Ausgehend von der Zeichnung und Druckgrafik habe er dann durch radikale Reduktion die reine Linie in den Fokus genommen. „Er löste sich dabei zunehmend von dem Papier als klassischem Medium. In Form von gebrochenen oder geschnittenen Platten aus Glas und Pressspan materialisiert sich sein Linienspiel und seine Werke werden objekthaft.“
Weiter heißt es: „Mittels dieser Synthese von Zeichnung und Bildhauerei, der Übertragung der grafischen Linie auf dreidimensionale Bildträger, ergibt sich ein spannungsvolles Gefüge von Bild, Objekt und Raum, in dem der Künstler sensibel auch dem Aspekt des „Dazwischens“ nachspürt.“