Gelsenkirchen. Zwischen gefühlter Sicherheit und statistisch belegter Kriminalität in Städten wie Gelsenkirchen klaffen Welten. Was unser Empfinden beeinflusst.
Was den Gelsenkirchener Andreas K., der jüngst von einer Jugendbande attackiert und bedroht wurde, bestärkt in seinem Unsicherheitsempfinden ist der Umstand, dass er in seinem Bekanntenkreis in jüngerer Vergangenheit schon des Öfteren von solchen schlimmen Erlebnissen gehört hat. Zunächst war es eine „Bekannte, die in Oberhausen mit einem Stein niedergeschlagen wurde“, dann ein „Bekannter, der im Bochumer Bermuda-Dreieck derart zusammengeschlagen wurde, dass er einen Kieferbruch erlitten hat“. Jetzt selbst Opfer einer Straftat geworden zu sein, wirkt wie ein Multiplikator.
Kriminal-Experten: Soziale Medien wirken als Verstärker
Das kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen nennt bei der Betrachtung von gefühlter Sicherheit und Kriminalitätsstatistik weitere Gründe, die das subjektive Sicherheitsempfinden maßgeblich beeinträchtigen: Demnach produziert eine einzelne Nachricht in der heutigen Medienlandschaft viel mehr Nachrichten und Bilder. Insbesondere bewegte Bilder haben eine ganz besondere Qualität, sie graben sich tief ins Gedächtnis ein. Lesen Sie auch: [Innenstadt Gelsenkirchen – Das ist nicht mehr meine Stadt]
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Faktor Nummer drei sind laut Institut soziale Medien. Durch unser Verhalten in den sozialen Medien, durch die Recherche im Internet und die dahinter liegenden Algorithmen wird man viel stärker mit Informationen zu Inhalten versorgt, mit denen man sich mal beschäftigt hat. Auch dadurch entstehe der Eindruck, dass viel mehr passiert.
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