Mülheim/Duisburg. Styrumer steht für grausame Bluttat vor dem Landgericht. Dem psychisch Kranken droht nun die Unterbringung in einer geschlossenen Einrichtung.
Eine grausame Tat erschütterte am Morgen des 1. Dezember 2021 den Stadtteil Styrum. Auf grausame Weise tötete ein 36-Jähriger seine Mutter (68) in der gemeinsamen Wohnung an der Ulan-Becker-Straße. Nun steht er vor dem Landgericht Duisburg. Die Staatsanwaltschaft geht von einem Mord aus und fordert die dauerhafte Unterbringung des psychisch erkrankten Mannes in einer geschlossenen Einrichtung.
Schon aus der Tat allein spricht Wahnsinn: 18 Mal soll der Beschuldigte seine Mutter mit einem Küchenmesser in den Hinterkopf und Rücken gestochen haben. Dann soll er die vermutlich bereits bewusstlose Frau umgedreht und ihr weitere Stichverletzungen an Hals und Brust beigebracht haben. Die Hauptschlagader und die Lunge der 68-Jährigen wurden verletzt.
Schilderungen beschreiben extrem brutale Tat
Der 36-Jährige soll die Frau aufgeschlitzt und ihr den Kopf abgetrennt haben. Außerdem soll er mit einem 30 Kilo schweren Tischgestell so lange auf den Kopf der Toten eingeschlagen haben „bis keinerlei Struktur mehr zu erkennen war“, so die Antragsschrift. Der 36-Jährige schwieg zu Prozessbeginn. „Mein Mandant macht keine Angaben zur Sache oder zur Person“, so der Verteidiger.
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Nach der Tat war der Beschuldigte auf der Straße herumgelaufen. Einer Nachbarin, die bei der Erinnerung an die Szene im Zeugenstand in Tränen ausbrach, hatte er durch das geöffnete Küchenfenster hinweg ein bemerkenswertes Geständnis gemacht: „Meine Mutter ist eine gute Mutter gewesen“, soll er der völlig verdatterten Frau gesagt haben. „Es tut mir sehr leid, dass ich sie getötet habe.“ Als die Zeugin verschmiertes Blut an dem 36-Jährigen bemerkte, rief sie die Polizei.
Mülheimer (36) plagten Wahnvorstellungen
Die war bereits am Abend zuvor in der Wohnung an der Ulan-Becker-Straße gewesen. Da hatte der Beschuldigte einen Bekannten attackiert. „Er hat mich geschlagen und gewürgt“, so der 37-jährige ehemalige Schulkollege. Er hatte dem Beschuldigten Nachhilfe erteilt, weil der seinen Schulabschluss nachholen wollte. Doch spätestens seit einem Gespräch mit einem Lehrer, zu dem der Beschuldigte ihn mitnahm, schwante ihm, dass der 36-Jährige psychiatrische Hilfe benötigte.
Als er ihn am 30. November damit konfrontierte, dass die Verschwörungstheorien und angebliche Verfolgungen nur Hirngespinste seien, sei der Beschuldigte völlig ausgerastet. „Ich habe es mit Mühe geschafft, aus der Wohnung zu kommen“, so der 37-Jährige. Für das Verfahren sind bis Mitte August zwei weitere Sitzungstage geplant.