Mülheim. Das bundesweite Projekt „MENTOR – die Leselernhelfer“ hat nun eine Mülheimer Ortsgruppe. Weitere Ehrenamtliche werden gesucht.

Unter dem Dach des Bundesverbands von Mentor fördern zurzeit 13.000 Lesementoren insgesamt 16.600 Schüler. Sie gehen in die Schulen und vermitteln in einem 1:1-Verhältnis den Kindern die Freude am Lesen. Nun haben sich sechs Ehrenamtliche aus Mülheim zusammengetan, um mit Unterstützung des CBE (Centrum für bürgerschaftliches Engagement) bereits im neuen Schuljahr als Leselernhelfer zu agieren.

Den Ehrenamtlichen ist anzumerken, wie sehr sie darauf brennen, direkt nach dem Sommer mit ihrer Tätigkeit als Leselernhelfer anzufangen. Die Kooperation mit der Grundschule an der Zunftmeisterstraße steht, jeweils ein Mentor trifft sich mit einem Kind der 3. Klasse einmal pro Woche für eine Schulstunde in der Schule, ein gesamtes Schuljahr lang.

Das Mülheimer Projekt soll keine Nachhilfe sein, sondern spielerisch zum Lesen anregen

Martina Appeltrat ist wichtig, dass es „keine Nachhilfe“ ist, die sie da leisten wollen, „auch keine Weiterführung des Unterrichts. Aber die Eltern wissen, dass ihre Kinder in Sicherheit sind“. Das 1:1-Prinzip gewährleistet, dass jedes Kind individuell gefördert und gefordert werden kann, auch durch die vertrauensvolle Beziehung, die über die Zeit zwischen Lesementor und Kind entsteht. Dabei soll es spielerisch zugehen, inklusive Spielpausen, wenn die Konzentration nachlässt.

Dass dieses Projekt auch für die freiwilligen Helfer eine große Herausforderung darstellt, ist allen Beteiligten bewusst. Durch den Dachverband mit Unterstützung des CBE wird es Schulungen und Fortbildungen geben. Flexibilität, Geduld und Offenheit sind Voraussetzung für die Mentorinnen. „Wenn ein Kind sich zum Beispiel für Fußball interessiert“, führt Monika Beukenberg aus, „dann lesen wir eben die Zeitungsberichte darüber.“

Daraus ergebe sich dann auch die Möglichkeit, nachzuhaken, das Verständnis in die Tiefe zu bringen, zum Beispiel, warum der Schiedsrichter ein Foul gepfiffen hat, ergänzt Axel Wiederhold. Was ein Foul ist, geht aus dem Regelwerk hervor – man kann es nachlesen.

CBE in Mülheim hofft auf weitere ehrenamtliche Lesehelfer

Initialzündung für die Mülheimer Gruppe war übrigens ein WAZ-Artikel über das erfolgreiche Mentor-Programm in Bochum, wo sich gleich mehrere Interessierte aus Mülheim einzeln meldeten und später zusammenfanden. „Ich freue mich, endlich den Startschuss für dieses tolle Projekt geben zu können“, sagt Michael Schüring, Geschäftsführer des CBE, das die Mitgliedschaft im Bundesverband Mentor übernommen hat und bei der Organisation, Koordination und Fortbildung hilft.

Beim CBE findet auch die erste Info-Veranstaltung am 28. Juni um 19 Uhr statt, zu der die bereits vorhandenen Ehrenamtlichen auf großen Zuspruch aus allen Altersgruppen hoffen. Anmeldungen sind unter www.cbe-mh.de bereits jetzt möglich.