Mülheim. Zum Volkstrauertag gedachte Mülheim an zwei Mahnmalen in der Stadt den Opfern von Kriegen und Gewalt. Auch junge Bürger kamen zur Feierstunde.
Bei der Volkstrauertagskundgebung des Dümptener Bürgervereins am Mahnmal Barbarastraße erinnerte der Dümptener CDU-Stadtverordnete Dr. Roland Chrobok daran, „dass wir am Volkstrauertag nicht nur den in Kriegen gefallenen Soldaten, sondern auch allen Opfern von Extremismus und Terrorismus gedenken“.
Der Volkstrauertag, so Chrobok, „führt uns vor Augen, dass Frieden, Freiheit und Demokratie nicht selbstverständlich sind, sondern täglich neu erarbeitet und gestaltet werden müssen“.
Ein Wertekompass ist gefordert, der die Richtung weist
Der als ehrenamtlicher Kommunalpolitiker aktive Physiker machte am Beispiel des Kompasses, der seinen Großvater als Soldaten durch den Zweiten Weltkrieg begleitet habe, deutlich: „Wenn heute in politischen Debatten zum Teil wieder Hass und Hetze geschürt werden, ist unser Wertekompass gefordert, um uns die Richtung zu weisen und so zu verhindern, dass der Geist, der auch nach 1945 immer wieder zu Kriegen geführt hat, die Oberhand gewinnt.“
Der Kreisvorsitzende des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge, Mülheims Bürgermeister Markus Püll, erinnerte am Rande der Gedenkstunde daran, „dass es weltweit seit 1945 68 Kriege gegeben hat“. Am Altstadt-Mahnmal für den unbekannten Soldaten sagte Püll bei der Kranzniederlegung am Sonntag: „Wer aus den Fehlern der Geschichte nicht lernt, ist dazu verurteilt, sie zu wiederholen.“
Mülheims Oberbürgermeister Marc Buchholz nannte das Erinnern an die Toten von Krieg, Gewaltherrschaft und Terrorismus „eine humanitäre Verpflichtung“. Als ein „ermutigendes Zeichen dafür, dass das Vergessen nicht zu uns gehört und das Erinnern eine Zukunft hat“, wertete Buchholz die zahlreiche Teilnahme junger Mülheimerinnen und Mülheimer bei der Feierstunde am Mahnmal gegenüber vom Altstadtfriedhof.