Gelsenkirchen. Dies werden die ersten Kulturevents in der frisch renovierten Heilig-Kreuz-Kirche: Stoppok, Bender und Jahnke bei der „Soundcheck“-Testreihe.

Nein, die offizielle Eröffnung der frisch renovierten Heilig-Kreuz-Kirche ist das noch nicht. Die soll erst im Januar 2022 stattfinden. Bei der Ende Oktober startenden Reihe „Soundcheck“ handelt es sich vielmehr um einen Testlauf, ob und wie das mit Millionenaufwand umgebaute Gotteshaus nun als Kulturspielstätte funktioniert. Ein Training unter Wettkampfbedingungen, würden Sportler sagen. Und für diese fünf Kulturabende konnte die Emschertainment GmbH als künftiger Betreiber eine wahrlich illustre Promi-Runde verpflichten.

Veranstalter Emschertainment lockt mit sehr preisgünstigen Tickets

Der Ruhrpott-Barde Stefan Stoppok – hier bei einem Auftritt in der Gelsenkirchener „Kaue“ im März 2020 – hat die Ehre, als allererster Kulturact die frisch renovierte Heilig-Kreuz-Kirche in Gelsenkirchen-Ückendorf bespielen zu dürfen.
Der Ruhrpott-Barde Stefan Stoppok – hier bei einem Auftritt in der Gelsenkirchener „Kaue“ im März 2020 – hat die Ehre, als allererster Kulturact die frisch renovierte Heilig-Kreuz-Kirche in Gelsenkirchen-Ückendorf bespielen zu dürfen. © FUNKE Foto Services | Joachim Kleine-Büning

Den Auftakt am Samstag, 30. Oktober, machen Stefan Stoppok und Tess Williams. Am 20. November spielt die Neue Philharmonie Westfalen, gefolgt von Comedian Hennes Bender, der am 26. November aufschlägt. Die Lokalmatadore der beliebten Gelsenkirchener Band All Our Friends Are Dead genießen am 3. Dezember ihr Heimspiel, ehe Gerburg Jahnke und Katie Freudenschuss am 16. Dezember diesen Testlauf beschließen. Beginn aller Veranstaltungen: 19 Uhr. Einlass ist jeweils eine Stunde früher.

Bemerkenswert: Die Tickets für all diese kulturellen Leckerbissen kosten nur 11,50 Euro. Das hat laut Emschertainment-Geschäftsführer Helmut Hasenkox zwei Gründe: Zum einen lautet die offizielle Adresse der Kirche Bochumer Straße 115. „Und der Ticketpreis ist eine Verneigung vor der Hausnummer“, sagt Hasenkox mit einem Augenzwinkern. Zum anderen seien das wie gesagt Probeabende, bei denen auch das Eine oder Andere noch schiefgehen könne.

Vom klassischen Konzert mit 30-köpfigem Orchester bis zum Solokünstler

Die in Oberhausen beheimatete Kabarettistin Gerburg Jahnke tritt am 16. Dezember in der Gelsenkirchener Heilig-Kreuz-Kirche auf.
Die in Oberhausen beheimatete Kabarettistin Gerburg Jahnke tritt am 16. Dezember in der Gelsenkirchener Heilig-Kreuz-Kirche auf. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

„Wir üben an diesen fünf Abenden unsere internen Abläufe – beim Einlass, an der Garderobe, in der Gastronomie sowie beim gesamten technischen Equipment“, erläutert Hasenkox. Vor allem auf Letzteres sei er wirklich stolz: „Unsere Licht- und unsere Tonanlage sind nicht der Mercedes, sondern der Rolls Royce im derzeitigen Angebot.“ Um diese These zu belegen, lässt er von einem anwesenden Techniker kurz den Kirchenraum auf Knopfdruck mit Jalousien und Vorhängen verdunkeln. Und das Licht der Scheinwerfer zaubert sofort eine besonders gemütliche und intime Atmosphäre ins Innere. Kein Wunder, dass die erste Reaktion von Gerburg Jahnke beim Betreten der Kirche lautete: „Boh, ist dat schön!“

Mit den fünf ausgewählten Künstlern bedienen die Betreiber alle Formate, die künftig in der Heilig-Kreuz-Kirche die Menschen aus der gesamten Region anlocken sollen: den Soloinstrumentalisten, das klassische Orchester, den Comedian/Kabarettisten, das Unplugged-Rock-Konzert sowie die Kleinkunst. „Wir wollen hier aber nicht nur der neue Tempel für die Hochkultur sein, sondern dies soll auch der zentrale Spielort für das Quartier Bochumer Straße und Ückendorf werden“, betonte Hasenkox. So soll dort etwa die nächste Ausgabe der „Szeniale“ dort stattfinden.

Bei den „Soundcheck“-Abenden sind maximal 200 Zuhörer dabei

Mit dieser Testreihe wendet sich die Emschertainment GmbH ganz bewusst an das hiesige Publikum. Karten gibt es ab sofort im Vorverkauf – aber nicht im Internet, sondern ausschließlich in der Touristinformation im Hans-Sachs-Haus. Platz werden pro Abend höchstens 200 statt der künftig möglichen 600 Besucher finden. So könne in Corona-Zeiten noch mehr Abstand eingehalten werden. Und so bekommen die Veranstaltungen einen noch exklusiveren Charakter.

„Uns ist es am wichtigesten, dass die Gelsenkirchener ihre Heilig-Kreuz-Kirche als neue Top-Kulturspielstätte kennen lernen – und das danach am besten auch allen weitererzählen“, so Hasenkox.

Diese Hygiene-Vorschriften sollen in der Heilig-Kreuz-Kirche gelten

An den Test-Abenden gilt laut Hasenkox die 3G-Regel. Die verschärfte 2-G-Lösung (nur Geimpfte und Genesene) wolle man nur dann anwenden, wenn es einen offiziell für alle geltenden Erlass dazu gibt. „Wir wollen da bei kein Vorreiter sein“, so der Geschäftsführer. Das wird jene freuen, die sich bislang immer auf das Corona-Virus testen ließen.

Ebenso auffällig wie schön und großformatig gestaltet sind die Eintrittskarten zu den Events. „Die sind so breit, die kann man sogar als Abstandsmesser zum Nebenmann nutzen“, scherzte Hasenkox.