Gelsenkirchen. Neun Pool-Tests waren an Gelsenkirchener Grundschulen seit 10. Mai positiv. Bei den Rückmeldungen der Labore hakt es noch öfters.
Seit 10. Mai werden Grundschüler in Gelsenkirchen mitLolli-PCR-Tests im Pool auf mögliche Covid-19-Infektionen getestet. Grundsätzlich läuft das Verfahren laut Rückmeldungen aus den Schulen gut, so Dezernentin Anne Heselhaus.
Allerdings kommt die Rückmeldung der Ergebnisse nicht selten deutlich später als zugesagt. Spätestens um sechs Uhr früh sollten die jeweiligen Verantwortlichen an den Schulen die Meldung aus den Laboren bekommen, damit Eltern bei Bedarf – also bei positiven Ergebnissen – über die Notwendigkeit von Nachtestungen informiert werden können. Diese Nachtests müssten schließlich um spätestens 8.30 Uhr des gleichen Tags noch in der Schule vorliegen. Um das schaffen zu können, ist die Zeit aber bisweilen zu knapp.
Quarantäne-Pflicht für enge Kontakte auch bei Negativ-Test
Bislang gab es in Lolli-Pooltests an neun Schulen in der Stadt ein positives Testergebnis. Neben den neuen als positiv identifizierten Kindern wurden laut Gesundheitsamt aufgrund der engen Kontakte zu den Infizierten insgesamt 54 Kinder in Quarantäne geschickt. Wenn ein positives Kind bei der Nachtestung entdeckt wird, die anderen aber daheim negativ getestet wurden, dürfen diese zwar wieder in die Schule. Kinder, die im Nachgang als enge Kontaktpersonen des positiven Kindes identifiziert wurden, müssen allerdings in Quarantäne – sich „frei zu testen“ ist dabei nicht möglich.
Lolli-Schnelltests für Kita-Kinder kommen
Auch interessant
Kindertaugliche Lolli-Tests, allerdings nicht als PCR- sondern als Antigen-Schnelltests, soll es künftig auch für Kita-Kinder in Gelsenkirchen geben, hat der Städtetag am Mittwoch mitgeteilt. Mit der Auslieferung der entsprechenden Tests, die weiterhin zuhause mit den Eltern zu machen sind, soll noch in dieser Woche begonnen werden. Eine Testpflicht als Zugangsberechtigung für die Kita gibt es jedoch weiterhin nicht. Bei den Lolli-Tests ist zu beachten, dass die Kinder 30 Minuten vor dem Test nichts essen oder trinken dürfen, um den Test nicht zu verfälschen. Zur Anwendung wird es eigene kurze Erklärvideos geben.
Noch keine Ansage zu Fördergeldern für Gelsenkirchen
Noch keine neuen Details gibt es von Bund und Land zum Aktionsprogramm des Bundes mit insgesamt zwei Milliarden Euro und der Extrazeit-Förderung des Landes in Höhe von 36 Millionen Euro. Wie viel von beiden Programmen zur gezielten Behebung von Defiziten bei Kindern in verschiedensten Bereichen aus der Corona-Zeit in Gelsenkirchen ankommen wird und wie die Förderrichtlinien aussehen, sei leider noch nicht bekannt, bedauert Heselhaus. In Gelsenkirchen gibt jedoch bereits eine Arbeitsgemeinschaft mit Vertretern aller Referate, um möglichst ganzheitlich arbeiten zu können.
„Wir müssen uns nicht nur um Lerndefizite kümmern“
„Wir müssen uns nicht nur um Lerndefizite kümmern, sondern auch um die Psyche der Kinder, um ihren Zugang zur Kultur, zur Freude am Lernen und Sport“, betonte die Dezernentin. Es gebe bereits konkrete Anfragen von Anbietern. Bei der Vergabe – sobald Summen und Richtlinien vorliegen – werde man zwar auch kommerzielle Anbieter einbinden, jedoch sehr genau auf deren Qualität und Eignung achten. Diese scheine nicht in allen Fällen gegeben.
- Verfolgen Sie die aktuelle Entwicklung zum Coronavirus in Gelsenkirchen in unserem Newsblog
- Lesen Sie mehr Geschichten aus Gelsenkirchen
- Oder folgen Sie der WAZ Gelsenkirchen auf Facebook