Oberhausen. Der gute alte Fahrplan als Aushang an der Haltestelle? Das ist Schnee von gestern. Die Stoag setzt auf die dynamische Fahrgastinformation.
An der Haltestelle mal eben und bequem auf die sich ständig aktualisierende Fahrgast-Anzeige schauen – dieser ÖPNV-Service soll jetzt in Oberhausen deutlich ausgebaut werden.
Die „Dynamische Fahrgastinformation (DFI)“, so der Fachbegriff samt Kürzel, informiert die Stoag-Kundschaft in Echtzeit über die Wartezeit bis zur tatsächlichen Abfahrt der Busse und Straßenbahnen. Diese Technik wird in Oberhausen bereits seit den 1990er-Jahren eingesetzt.
Seitdem seien alle Straßenbahnhaltestellen und wichtige Bushaltestellen damit ausgestattet worden, erläutert die Stoag. Im Jahr 2019 ist dann ein weiterer Förderantrag gestellt und der Schwerpunkt auf eine neue, kleinformatigere Technik gelegt worden: „DFI-light“.
Diese Technik hat den Vorteil, dass sie wegen der eigenen Daten- und Stromversorgung nur geringe Baukosten verursacht und einfach zu montieren ist. Mit Hilfe eines Sonderprogramms des Landes NRW konnte die Anzahl der möglichen Standorte zudem noch erhöht werden.
Stoag prüft Nachrüstung
Die Stoag prüft derzeit, ob die älteren Anlagen an der ÖPNV-Trasse, am Hauptbahnhof und am Bahnhof Sterkrade mit einer Vorlesefunktion nachgerüstet werden können.Mit Umsetzung der neuen Ausbaustufe werden 216 Haltestellenpositionen der Stoag mit einer dynamischen Fahrgastinformation ausgestattet sein. In diesem Frühjahr gehen weitere 17 „Standard-DFI“ mit LED-Technik in Betrieb.
Zum Jahresende 2021 sind 47 „DFI-light“ in Betrieb genommen worden. Diese 47 Anlagen seien mit einer „sehr energieeffizienten Anzeigetechnik ausgerüstet“, betont die Stoag – eine Technik, die zum Beispiel auch für E-Book-Reader zum Einsatz komme. Daher sei für die Stromversorgung jeweils nur ein kleineres Solarmodul nötig. Für den Fall, dass der Solarstrom einmal nicht ausreiche, sei eine Batterie eingebaut, die in diesem Fall kurzzeitig die Versorgung sicherstelle.
Im Störungsfall sofort gut informiert
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Die Stoag wird beim Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) einen neuen Förderantrag für weitere 50 Standorte stellen. Die ausgewählten Haltestellen weisen eine hohe Nachfrage auf, liegen an Achsen, die im 10-Minuten-Takt befahren werden oder von denen aus verschiedene Linien zum selben Ziel fahren. Dadurch können Fahrgäste im Störungsfall informiert werden und auf andere Linien ausweichen.
Besonders bemerkenswert: Die neuen „DFI-light“-Anlagen werden erstmals in Oberhausen mit einer Sprachausgabe ausgestattet, die den angezeigten Text vorlesen kann, sodass auch sehbehinderte Fahrgäste informiert sind. Eine umfassende Nachrüstung der bestehenden Standard-DFI sei wegen ihres Alters allerdings nicht möglich, heißt es.