Oberhausen. Stoag investiert 4,5 Millionen Euro: weniger Verbrauch, weniger Schadstoffe, weniger Lärm. 2021 werden auch weitere reine Elektrobusse folgen.

Die Stoag modernisiert ihre Fahrzeugflotte. Schon in wenigen Tagen gehen 13 nagelneue Hybrid-Busse an den Start. Sie sind nicht zu übersehen: Ihr auffälliges Design mit weit nach unten gezogenen Glasflächen an den Seiten und markanten Front- und Heckseiten spiegelt die Nahverkehrszukunft.

Doch noch wichtiger ist: Die Busse reduzieren den Stickoxid- und CO2-Ausstoß der Stoag-Flotte und tragen so dem im Februar 2020 vereinbarten Vergleich mit der Deutschen Umwelthilfe (DUH) Rechnung, mit dessen Hilfe Diesel-Fahrverbote im Oberhausener Stadtgebiet verhindert werden konnten.

Insgesamt 13 MAN-Busse des neuen Hybrid-Typs („Lion’s City“) sind schon da; 15 weitere kommen noch bis Ende 2020 zum Einsatz, wie Stefan Thurm, Abteilungsleiter Werkstatt und Betriebshof, am Donnerstag auf dem Stoag-Betriebshof erläuterte. Dort stellte Stoag-Geschäftsführer Werner Overkamp mit Stefan Thurm und Aufsichtsrats-Vizechef Denis Osmann die neuen Busse vor. Oberbürgermeister Daniel Schranz war ebenfalls vor Ort präsent und lobte die Investition von 4,5 Millionen Euro in die modernen Fahrzeuge als wegweisend mit Blick auf den Klimaschutz und einen zeitgemäßen Nahverkehr.

Weniger Kraftstoffverbrauch, weniger Schadstoffausstoß und weniger Geräusche – das intelligente Energie-Managementsystem der Busse macht das möglich: „Durch die eingebaute Stopp-Start-Funktion sinken der Kraftstoffverbrauch und die damit verbundene Schadstoff- und Geräuschemission an Haltestellen und Ampeln auf Null“, erklärt Stoag-Geschäftsführer Werner Overkamp. Kernstück des Systems ist ein so genannter „Kurbelwellen-Starter-Generator“. Er wandelt beim Bremsen mechanische in elektrische Energie um und unterstützt darüber hinaus den Verbrennungsmotor beim Anfahren. Die dabei zurückgewonnene Energie wird gespeichert und stellt die Bordnetzversorgung sicher.

Mit USB-Anschlüssen

Fast alle der 47 Sitzplätze verfügen zudem über USB-Anschlüsse. Die Fahrgäste können also im Bus ihre Smartphones oder auch andere mobile Geräte während der Fahrt aufladen – vorausgesetzt sie haben ihr eigenes Ladekabel dabei. Im Fahrzeuginneren gibt es zudem eine zeitgemäße, indirekte LED-Beleuchtung, mit der ebenso die markanten Scheinwerfer und Rückleuchten ausgestattet sind.

Zwei große Stellflächen in den Fahrzeugen bieten viel Platz für Kinderwagen, Rollatoren und Rollstühle. Vollklimatisierung, Doppelmonitore für die Fahrgastinformation und eine Videoüberwachung runden die Fahrzeugausstattung ab.

Neben der Hybrid-Technik setzt die Stoag auch auf die reine Elektromobilität. Drei Linien fahren bereits elektromobil, eine davon überquert die Stadtgrenze bis zum ZOB in Bottrop. Auch hier wird die Fahrzeugflotte erweitert, der Förderantrag ist unter Dach und Fach. 2021 kommen demnach 15 weitere reine Elektrobusse dazu. Die Ausschreibung wird gerade vorbereitet und in Kürze gestartet.

Die jetzt angeschafften neuen Hybrid-Busse weisen übrigens noch ein weiteres wichtiges Detail auf: Der Fahrer ist höher platziert und begegnet dem Fahrgast nun sozusagen auf Augenhöhe. Werner Overkamp kündigte am Donnerstag an, dass bis Ende Oktober der Ticketverkauf beim Fahrer in den Stoag-Bussen wieder starten werde; alle Busse sind dann mit Schutzscheiben am Fahrerplatz ausgestattet und der Bordcomputer ist dann so modernisiert, dass bargeldloses Bezahlen mit EC-Karte oder Kreditkarte problemlos möglich ist.