Mülheim. Die Jahresausstellung der Mülheimer Künstler/innen startet am 10. Oktober im Museum Temporär. Alles ist dort kreisrund und sehr unterhaltsam.

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Richtig rund geht es vom 10. Oktober bis 5. Dezember im Museum Temporär. Die Jahresausstellung der Mülheimer Künstlerinnen und Künstler steht an. 30 Kunstschaffende haben sich mit dem Thema „Das Runde“ auseinandergesetzt, sie zeigen über 50 kreisrunde oder kugelförmige Arbeiten – Gemälde, Zeichnungen, Fotografien und Objekte.

Das „Tondo“ gab es schon früh in der Kunstgeschichte

Die runden Bilder hängen kunterbunt an der Wand, manche schweben auch in der Luft. Die Ausstellung im Museum Temporär in Mülheim startet am 10. Oktober.
Die runden Bilder hängen kunterbunt an der Wand, manche schweben auch in der Luft. Die Ausstellung im Museum Temporär in Mülheim startet am 10. Oktober. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

„Das Kleine“ lautete das Thema bei der letzten Ausstellung der Arbeitsgemeinschaft Mülheimer Künstlerinnen und Künstler e.V.. Wegen des beschränkten Platzes im Museum Temporär wurden nur kleinformatige Werke geschaffen und eingereicht. Diesmal geht es – nach einem Vorschlag des Künstlers Peter Flach – um „Das Runde“. „Das ist für die meisten Künstler ja nicht gerade das Format, mit dem sie arbeiten“, sagt Museumsleiterin Dr. Beate Reese. Das „Tondo“, das kreisrunde Gemälde oder Relief, sei allerdings schon ein sehr altes Topos der Kunstgeschichte. „Beispielsweise bei Michelangelo und seinem vielleicht bekanntesten Bild „Die heilige Familie“.

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„Es gibt Kollegen wie Dirk Salz oder Barbara Adamek, die öfter mit dem runden Format arbeiten. Für die meisten von uns war dieses Thema aber eine Herausforderung“, berichtet Ralf Raßlof vom Vorstand der Arbeitsgemeinschaft. Neben den schon eingeschworenen Teilnehmern an der Jahresausstellung sind diesmal auch drei neue Künstlerinnen und Künstler dabei. Eine Fachjury hatte aus 38 Bewerbungen 30 Teilnehmer ausgewählt.

Lockere Hängung mit vielen „Blickpunkten“

Um so viele Exponate wie möglich präsentieren zu können, einigte man sich auf eine lockere Hängung. Die runden Bilder, deren Durchmesser ganz unterschiedlich ist, hängen nicht nur nebeneinander sondern auch über- und untereinander. Die einzelnen „Blickpunkte“ sind äußerst unterschiedlich, die Künstler haben mit verschiedensten Materialien und Techniken gearbeitet. Sie fügen sich aber zu einem Kosmos echter „Sterne“ zusammen.

Die einzige Skulptur im Reigen der Bilder stammt vom Bildhauer Peter Könitz. Es ist ein kinetisches Objekt. Auf einem motorangetriebenen Stahlkonstrukt thront ein Tablett, das sich wie eine Wippe bewegt. Drei Gläser rutschen darauf hin und her, gehen aber nicht kaputt. Man staunt und ist zugleich belustigt.

Runder Alltagsgegenstand wird zum Bildträger

Der Rundgang durch die Bilderschau, für den es eine Art Laufzettel gibt, ist insgesamt sehr unterhaltsam. Besonders herausheben möchte man eigentlich keinen der Kunstschaffenden. So manches Exponat beruht auf einer diffizilen und ganz persönlichen Mal-, Druck- oder Technik. Gearbeitet wurde auf ungewöhnlichem Untergrund – auf einer Baumscheibe (Sabrina Seppi) beispielsweise, einem Spiegel (Natalija Usakova) oder auch auf getrockneten Kaffeepads (Peter Helmke). Manchmal dient auch ein runder Alltagsgegenstand als Bildträger – ein Tablett, der Deckel einer Dose (Heiner Schmitz), ein Teller (Walter Schernstein) oder eine transparente Schallplatte (Sven Piayda). Zu der Vinylscheibe gibt es auch eine Tonspur - mit einem ganz ungewöhnlichen Remix von Beethovens „Unvollendeter“.

Eröffnung und Programm

Für den Besuch der Ausstellungseröffnung am Samstag, 9. Oktober, werden folgende Zeitfenster angeboten: 16-17, 17-18 und 18-19 Uhr. Es gilt die 3-G-Regel.Eine Anmeldung ist erforderlich unter Elke-Morain@muelheim-ruhr.de. Anja Bauer-Kersken führt jeweils in die Ausstellung ein.Der Eintritt zur Ausstellung ist frei. Geöffnet: Di bis Fr, 10-18 Uhr, Sa/So 10-14 Uhr). Bei einem normalen Besuch gilt die AHA-Regel.Das Begleitprogramm umfasst Führungen (26.10, 17.11., 16 Uhr), ein Künstlergespräch (7.11., 11 Uhr) und eine Finissage mit Künstlergespräch (5.12., 11 Uhr).

Einen ganz besonderen Katalog zur Ausstellung gibt es auch. Es handelt sich um einen Stapel von (selbstverständlich runden) Bierdeckeln. Auf jeden Deckel wurde ein Motiv aus der Jahresschau gedruckt, auf der Rückseite findet man den Titel und den Namen des Künstlers. Der Bierdeckel-Katalog soll an die Besucher verschenkt werden.