Oberhausen. Während im Evangelischen Krankenhaus Oberhausen nur geimpfte Väter mit zur Geburt dürfen, reicht bei Ameos ein negativer Test bislang noch aus.
Das Evangelische Krankenhaus Oberhausen (EKO) hatte sich vor gut einer Woche dazu entschlossen, nur noch geimpfte Väter in den Kreißsaal zu lassen. Diese Entscheidung hatte auf unserer Facebook-Seite für viel Wirbel gesorgt. Doch davon lässt sich die Krankenhaus-Leitung nicht beeindrucken, es bleibt bei dieser umstrittenen Regelung: Wer seine schwangere Partnerin zur Geburt ins EKO begleiten will, muss einen Corona-Impfnachweis vorlegen können. Die Ameos-Kliniken Oberhausen setzen dagegen nach wie vor auf Tests: Auch ungeimpfte Besucher dürfen in den Kreißsaal des Sterkrader St.-Clemens-Hospitals.
Nach der aufgeregten Debatte in den sozialen Medien zum Einlassverbot von Ungeimpften in den Kreißsaal des EKO betont die Krankenhaus-Sprecherin auf Nachfrage der Redaktion: „Der Zutritt für ungeimpfte Begleitpersonen ist grundsätzlich nicht mehr gestattet.“ Aber auch eine Impfung reicht nicht aus für denjenigen, der eine Schwangere begleitet: Zur geplanten Geburt muss ein negativer Schnelltest von einer anerkannten Teststelle vorgelegt werden, der nicht älter als 24 Stunden ist. Im Notfall, also bei plötzlichen Geburten, werde dieser Test im Krankenhauses erledigt – mit Hilfe der Hebammen vor Ort. „Für die werdende Mutter gilt die 2G-Regelung selbstverständlich nicht – sie wird unabhängig vom Immunstatus betreut.“ Die betroffenen Familien hätten bislang für diese strengere Regelung Verständnis gezeigt.
Mitarbeitende und Schwangere sollen geschützt werden
„Ungeimpfte Begleitpersonen sind bei uns aber auch die Ausnahme“, betont die EKO-Sprecherin. Die strenge Vorschrift „2G plus“ im Kreißsaal sei dennoch als Reaktion auf die rasch steigenden Corona-Zahlen durch die Omikron-Variante eingeführt worden. „Wir wollen mit dieser Regelung unsere Mitarbeitenden bestmöglich schützen, da sie während einer Geburt viel Zeit mit den Müttern und deren Begleitpersonen verbringen.“
Aber auch das Risiko für die werdenden Mütter selbst soll natürlich so gering wie möglich gehalten werden. „Denn einige davon sind selbst noch ungeimpft.“
Ameos hält dagegen an der 3G-plus-Regel fest
Das Ameos Klinikum St. Clemens dagegen hält nach wie vor an seiner „3G plus“-Regel fest: In den Kreißsaal gelangen also auch ungeimpfte Väter oder andere begleitende Besucher, sie müssen allerdings einen negativen Test einer professionellen Teststation vorlegen, der nicht älter als 24 Stunden ist. „Die Geburt eines Kindes ist ein besonderes Erlebnis im Leben einer jeden Frau“, meint Ameos-Sprecherin Annette Kary. Deshalb sei es besonders wichtig, dass die werdenden Mütter mit ihren Gefühlen nicht allein im Kreißsaal blieben. „Sondern möglichst auch Beistand durch ihren Partner oder andere Angehörige erhalten.“
Eine sich gesund fühlende und negativ getestete Begleitperson dürfe unter Einhaltung aller Hygienemaßnahmen bei der Geburt dabei sein. Bisher hätten sich diese Schutz- und Hygienemaßnahmen bewährt. Aber: „Wir beobachten die Entwicklung der Pandemie aufmerksam und passen die Besuchsregelungen auch im Kreißsaal entsprechend an.“
Was 2G plus und 3G plus bedeuten
Was bedeuten 2g plus und 3 g plus? 2g plus bedeutet, dass Besucher ein Gebäude oder Gebäudeteile nicht mehr betreten dürfen, wenn sie nicht nachweislich geimpft oder genesen sind. Zudem benötigen sie einen negativen Schnelltest von einer anerkannten Teststelle, der nicht älter als 24 Stunden ist.3g plus bedeutet, dass Besucher ein Gebäude oder Gebäudeteile nicht mehr betreten dürfen, wenn sie genesen, geimpft oder ungeimpft sind – und zudem auch noch einen negativen Schnelltest von einer anerkannten Teststelle vorlegen können, der nicht älter als 24 Stunden ist. Private Schnelltest werden in allen Fällen nicht anerkannt.