Mülheim. Kunstkurse sollen Menschen mit und ohne Behinderung zusammenbringen – so das Ziel von Art Obscura in Mülheim. Eine Aktionswoche startet am 21.2.
„Haus Kunterbunt“ könnte man die neuen Räume des Vereins Art Obscura an der Georgstraße 26 eigentlich taufen. Ein kleiner Veranstaltungsraum, ein Atelier, zwei Kursräume, ein Büro und ein schöner großer Empfangsbereich stehen Veranstaltern und Kursteilnehmern in dem denkmalgeschützten Altbau zur Verfügung. Auf rund 240 m² entdeckt man unzählige farbenfrohe Bilder, Objekte oder Skulpturen, die in den bisherigen Kunstkursen entstanden sind. Ein Ambiente, das gute Laune macht.
Eine Einweihungsfeier konnte es wegen der Pandemie noch nicht geben, dafür haben Gert Rudolph, Heike Motikat und einige Mitstreiter am Programm für das Jahr 2022 intensiv gestrickt. Das Kursangebot des Vereins soll weiter ausgebaut werden – und daneben gilt es, die in Mülheim schon traditionellen Art-Obscura-Veranstaltungen wie die Broicher Schlossnacht, das Stage-Festival oder das Lichtkunstfestival alleine oder mit Kooperationspartnern zu planen.
Gemeinschaft erleben und künstlerisch ausdrücken
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Wie immer gibt es auch in diesem Jahr ein Motto für das Art Obscura-Angebot. „Ich und wir: zusammen“ lautet es. „Wir wollen erforschen, was ,Gemeinschaft’ und ,Zusammenhalt’ für jede und jeden Einzelnen bedeuten. Die positive Kraft der Gruppe soll in unseren Kursen erlebt werden und künstlerischen Ausdruck finden“, erläutert Gert Rudolph. Seit dem Beginn der Corona-Zeit habe es leider weniger Gruppenerlebnisse gegeben, die Isolation habe zugenommen und an den Menschen genagt.
In sechs verschiedenen Projekten sollen sich Menschen mit und ohne Behinderung, Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Wurzeln gemeinsam dem Thema nähern. „Sie sollen zusammenkommen und gegenseitig Wertschätzung erfahren“, sagt Heike Motikat. Weitergeführt werde die Kunstgruppe von Janet Kempken und Joachim Kramer, in der Malen, Zeichnen und kreatives Gestalten im Vordergrund stehen. Ebenfalls wieder angeboten würden die Theatergruppe (mit Theaterpädagogin Silke Eumann), der Musik-Rhythmus-Klangkurs (mit dem Musiker Peter Eisold) sowie das Land Art-Projekt (Kirsten und Lara Uecker), bei dem große Installationen im öffentlichen Raum entstehen. Neue Teilnehmer sind sehr willkommen.
Neue Werkstatt für zeitgenössischen Tanz
Ganz neu starten sollen im April ein Fotokurs und eine Werkstatt für zeitgenössischen Tanz. Im Foto- Workshop (sechs Termine) werden nicht nur „Kameratechnik und Fotoregeln erlernt“, die Teilnehmer sollen „ihr Umfeld bewusst wahrnehmen und in Bildern festhalten“. „Wir wollen Farben, Formen, Strukturen und Menschen abbilden, unsere Sinne schärfen“, kündigt der Fotograf Björn Stork, der Kursleiter, an. Fan-Yu Shen dagegen, Tänzerin, Tanzlehrerin und Folkwang-Absolventin, will Interessierten in ihrem Kurs (acht Termine) den Ausdruckstanz näherbringen. Grundlegende Tanztechniken werden zwar gelehrt, es geht aber eher darum, „mit eigener Körpersprache zu erzählen“.
Art Obscura lädt alle Interessierten ein, vom 21. bis 26. Februar, jeweils zwischen 10 und 22 Uhr, die neuen Räume und die Arbeit des Vereins kennenzulernen, Zeitfenster für den Besuch werden per E-Mail vergeben (Kontakt: artobscura@yahoo.de). Im Laufe des Jahres will man aber auch im öffentlichen Raum, an verschiedenen Orten in der Innenstadt etwa, Kunst und Kultur zeigen – beispielsweise auch Walk- oder Drive-Acts. Für Anfang Oktober ist die Präsentation der Kursergebnisse im neuen Domizil geplant. Dort, im kleinen Veranstaltungssaal, können und sollen künftig auch andere Kulturschaffende Lesungen, Theater- oder Tanzdarbietungen, Werkschauen präsentieren können. „Unser Haus soll einfach ein kultureller Anlaufpunkt sein“, sagt Gert Rudolph.
Weitere Informationen und Anmeldung: www.art-obscura.de, www.facebook.com/artobscuraruhr, artobscura@yahoo.de oder 0177 5991031.