Mülheim. Die Arbeitslosigkeit in Mülheim ist im April zurückgegangen, wenn auch nur minimal. Doch im Jahresvergleich zeigt sich das Ausmaß der Krise.
In Mülheim sind Ende April 7628 Menschen ohne Arbeit. Das sind 67 Personen weniger als im März, aber 872 mehr als vor genau einem Jahr. Im Vergleich zum April 2020 ist diese Zahl um 12,9 Prozent gestiegen. Die Arbeitslosenquote liegt jetzt bei 8,9 Prozent, im März waren es neun Prozent.
Rund 350 Mülheimer fanden im April einen neuen Job
Christina Artz, Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Oberhausen/Mülheim, äußert sich vorsichtig optimistisch: Der Rückgang im April zeige, „dass die Frühjahrsbelebung trotz des anhaltenden Lockdowns angekommen und der Arbeitsmarkt aufnahmefähig ist“. So hätten im April rund 350 Menschen in Mülheim eine neue Beschäftigung gefunden, 31,5 Prozent mehr als im März und sogar 74,9 Prozent mehr als vor einem Jahr. Sorgen macht allerdings die steigende Dauer der Arbeitslosigkeit in der Corona-Zeit. Daher werde man verstärkt auf Qualifizierung und berufliche Weiterbildung setzen, so Artz, „damit Langzeitarbeitslosigkeit im besten Fall gar nicht erst eintritt“.
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So rutschen immer mehr Arbeitslose in die Sozialhilfe. Das Mülheimer Jobcenter zählte im April 5534 Arbeitslose in der Grundsicherung, das sind 94 Personen mehr als im März und 720 mehr als im April 2020 (plus 15 Prozent). Mit aktuell 4092 Personen hat die Zahl der Langzeitarbeitslosen, die schon seit einem Jahr oder länger bei der Arbeitsagentur oder dem Jobcenter gemeldet sind, gegenüber März um 161 Personen zugenommen. Im Vergleich zum April 2020 beträgt der Anstieg bei den Langzeitarbeitslosen sogar 1022.
Nur noch 13 Betriebe haben Kurzarbeit angezeigt
Die Kurzarbeit geht deutlich zurück. Im April haben noch 13 Mülheimer Betriebe (16 weniger als im März und 1088 weniger als im April 2020) für potenziell 162 Beschäftigte (79 weniger als im März und 10.115 weniger als im April 2020) Kurzarbeit angezeigt. Wie viele Unternehmen die Kurzarbeit allerdings tatsächlich in Anspruch nehmen, zeigt sich erst nach einer Wartezeit von sechs Monaten.